Ein zentrales Element im CIO Bonn ist das Klinische Krebsregister. Hier werden die Behandlungs- und Versorgungsdaten von allen im CIO behandelten Krebspatient*innen in einer Datenbank dokumentiert. Die Daten werden von den Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen des CIO ausgewertet und dazu eingesetzt, langfristig die Therapie von Tumorerkrankungen sowie die Ergebnisse der Behandlungen zu verbessern. Das Klinische Krebsregister mit den darin enthaltenen Langzeitdaten ist ein wichtiger Baustein, um Entscheidungen auf Grundlage realer Daten (evidenzbasiert) treffen zu können.
In einem speziellen Tumor-Dokumentationssystem werden die genaue Diagnose, der Zeitpunkt des Auftretens der Erkrankung, die Diagnostikdaten (inkl. molekularpathologischer Marker) sowie die Behandlungsarten (Operationen, Chemotherapien, Bestrahlungen und auch jede weitere Therapie) erfasst. Des Weiteren wird der Verlauf der Behandlung (Follow up) und Krankheitsrückfälle (Rezidive) dokumentiert.
Konkrete Anwendungsmöglichkeiten der Registerdaten sind z.B.:
- Vergleiche von Therapien und Patient*innengruppen, um Behandlungsergebnisse zu überprüfen (u.a. krankheitsfreie Zeit, Gesamtüberleben); diese Erkenntnisse fließen direkt in zukünftige Behandlungen ein
- gezielte Initiierung neuer Studien
- Optimierung von Erinnerungsverfahren (z.B. Festlegung der idealen Intervalle von Nachsorgeuntersuchungen)
- Vergleiche mit anderen (Spitzen-) Zentren oder Kliniken (Benchmarking)
Darüber hinaus unterstützt das Klinische Krebsregister maßgeblich das CIO bei der Erfüllung von Zertifizierungsanforderungen, z.B. denen der Deutschen Krebsgesellschaft für Organkrebszentren. Weiterhin werden die Daten genutzt, um bei Begutachtungsverfahren die qualitative und quantitative Entwicklung der Onkologie am CIO Bonn zu belegen.
Rechtliche Grundlagen und Verpflichtungen
Das Klinische Krebsregister erfüllt zudem für das Uniklinikum Bonn die Meldepflicht gemäß des › Gesetzes zur Krebsregistrierung des Landes Nordrhein-Westfalen (KRG NRW; in Kraft seit Juni 2005) sowie des › Krebsfrüherkennungs- und Registergesetzes (KFRG; in Kraft seit April 2013). Alle Ärzt*innen und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland sind verpflichtet, in anonymisierter Form bestimmte Daten (z.B. Alter, Geschlecht, Krebsart, Wohnort (PLZ), Therapie) von allen Patient*innen, die in der Einrichtung die Diagnose Krebs gestellt bekommen haben oder daraufhin behandelt werden, an die Epidemiologischen und Klinischen Krebsregister der Länder zu übermitteln. Mitarbeiter*innen des Klinischen Krebsregisters im CIO leiten die geforderten Daten mittels einer mehrfach gesicherten elektronischen Datenleitung an die Meldestellen.
Sowohl die Dokumentation als auch die Übermittlung der Daten erfolgt auf Grundlage der gültigen Datenschutzbestimmungen des Landes Nordrhein-Westfalen und in enger Abstimmung mit den Datenschutzbeauftragten des Uniklinikums Bonn.
Die in den Landesregistern gesammelten Daten werden genutzt, um beispielsweise zu erforschen, welche Krebserkrankungen in welchen Regionen vermehrt auftreten. Daraufhin können die möglichen Ursachen für die regionale Häufung erforscht und Maßnahmen zur Bekämpfung eingeleitet werden. Ebenso werden die Daten dazu verwendet, zielgerichtete Informationen für Bürger*innen bereitzustellen. Teildaten der Landesregister werden wiederum an das Robert-Koch-Institut weitergegeben. Dort werden die Daten, die aus dem ganzen Bundesgebiet kommen, zusammengeführt, ausgewertet und in der Themen-Reihe der Gesundheitsberichterstattung des Bundes veröffentlicht.
Weitere Informationen
- Landeskrebsregister NRW
- Klinische Krebsregister (landesbezogen)
- Robert-Koch-Institut
- Gesundheitsberichterstattung des Bundes
Leitung
Michael Neumann, Dipl. Ges.-Ök.
Leitung klinisches Krebsregister und Innovationsmanagement
Abteilung für Integrierte Onkologie
Tel.: +49 (0) 228 287-13611
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
2020
Psychosomatikerin Prof. Franziska Geiser zu Kontaktbeschränkungen an den diesjährigen Feiertagen
Weiterlesen...Gesprächsangebote für belastete Angehörige während der eingeschränkten Besuchszeiten
Weiterlesen...Frauenklinik setzt ab sofort das Da-Vinci-OP-System ein
Weiterlesen...Zum Weihnachtsfest spenden statt schenken
Weiterlesen...Prof. Michael Muders und Dr. Susanne Lütje erhalten Projektförderung der Rudolf-Becker-Stiftung
Weiterlesen...Spitzenmedizin für Patienten mit Leberkrebs
Weiterlesen...Universitätsklinikum Bonn bietet High-End-Medizin für Patientinnen an
Weiterlesen...Klinikclowns im Eltern-Kind-Zentrum am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Weiterlesen...Chirurgie am Universitätsklinikum Bonn ist als Exzellenz-Zentrum für minimal-invasive Chirurgie (CAMIC) zertifiziert
Weiterlesen...Das Projekt „Familien-Scout“ begleitet und unterstützt an Krebs erkrankte Eltern, ihre Partner und minderjährigen Kinder.
Weiterlesen...Brustkrebs bei Männern ist selten, pro Jahr erhalten nur etwa 700 Männer in Deutschland diese Diagnose.
Weiterlesen...Universitätsklinikum Bonn nimmt an Studie zu familiärer adenomatöser Polyposis teil
Weiterlesen...Künstlerin zeichnet für krebskranke Kinder am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Weiterlesen...Prof. Ulrike Attenberger, wurde in den Wissenschaftlichen Beirat berufen.
Weiterlesen...Studie unter Federführung der Universität Bonn könnte helfen, moderne Therapieansätze zu verbessern.
Weiterlesen...Projekt der Universitäten Bonn und Melbourne bis 2025 verlängert
Weiterlesen...Größte nationale Tagung für Nuklearmedizin erstmals als Online-Kongress „NuklearMedizin 2020 – Digital“
Weiterlesen...Das Deutsche Innovationsbündnis Krebs & Gehirn ist ein einzigartiger Zusammenschluss aller Hirntumor-Interessensgruppen
Weiterlesen...Regionales und überregionales Netzwerk für optimale Versorgung von Krebspatienten im Aufbau
Weiterlesen...
Raucher scheinen besonders anfällig für Coronavirus zu sein
Weiterlesen...Serviceeinrichtung der Uni Bonn und des UKB sammelt Proben wie Blut oder Gewebe für die Forschung
Weiterlesen...Universitätsklinikum Bonn und Malteser Krankenhaus arbeiten in Wissenschaft, Lehre und Patientenversorgung zusammen
Weiterlesen...Spezialist macht Hirntumore mit KI besser sichtbar
Weiterlesen...Warnung vor einer Bugwelle an zu spät diagnostizierten Krebsfällen
Weiterlesen...Univ.-Prof. Dr. Sebastian Strieth leitet jetzt die HNO-Klinik am Universitätsklinikum Bonn
Weiterlesen...Prof. Dr. Frank Giordano trat zum 01. April 2020 die Professur für Strahlentherapie und Radioonkologie an.
Weiterlesen...Studie der Universitäten Bonn und Ulm untersucht, wie sich ein zellulärer Mechanismus zweckentfremden lässt
Weiterlesen...Prof. Dr. Ulrike Attenberger leitet jetzt die diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Bonn
Weiterlesen...Prof. Dr. Jaroslaw Maciaczyk leitet jetzt die Stereotaxie und funktionelle Neurochirurgie am Universitätsklinikum Bonn.
Weiterlesen...Das Universitätsklinikum Bonn erweitert onkologisches Therapieangebot.
Weiterlesen...Universitätsklinikum Bonn eröffnet Eltern-Kind-Zentrum
Weiterlesen...Das CIO Bonn ist Teil des Krebszentrums CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf.
Lesen Sie mehr darüber auf der gemeinsamen Webseite des Centrums für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf.