Neue Direktorinnen des Zentrums für Hauterkrankungen am Universitätsklinikum Bonn
Personalisierte Therapie von Hauterkrankungen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Biomarkern
Bonn, 22. Dezember 2023 – Prof. Natalija Novak und Prof. Jennifer Landsberg sind neue Direktorinnen am Zentrum für Hauterkrankungen des Universitätsklinikums Bonn (UKB). Durch die Zentrumsgründung ergänzen sich zwei Expertinnen: Prof. Novak für entzündliche und allergologische Erkrankungen (Klinik für Dermatologie und Allergologie) und Prof. Landsberg für Hauttumorerkrankungen (Klinik für Dermatoonkologie und Phlebologie/Venenheilkunde). Das jetzt neu konzipierte Zentrum für Hauterkrankungen ist ein in Deutschland innovatives Konzept, das der zunehmenden Spezialisierung der Dermatologie gerecht werden soll, entsprechend den internationalen akademischen Spitzen-Zentren. Klinisch und wissenschaftlich werden Synergien geschaffen, um tumorimmunologische und entzündliche Hauterkrankungen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Biomarker- gestützter Therapie auf höchstem Niveau zu behandeln.
Prof. Natalija Novak studierte in Bonn Humanmedizin, wo sie auch die Weiterbildung für Dermatologie und Venerologie abschloss sowie die Zusatzbezeichnungen Allergologie und Andrologie erlangte. Bereits früh war sie von der Immunologie der Haut fasziniert und interessierte sich für entzündliche sowie allergische Erkrankungen. Prof. Novak war Heisenberg-Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)und hatte eine der ersten Heisenberg-Professuren in Deutschland inne, die zur individuellen Förderung herausragender Nachwuchswissenschaftler verliehen wird.
Ihr wissenschaftliches Spektrum reicht von genetischen Ursachen komplexer entzündlicher Erkrankungen der Haut bis hin zur molekularbiologischen Aufarbeitung der Mechanismen im Blut, den Schleimhäuten und der Haut der Patientinnen und Patienten mit atopischer Dermatitis (Ekzem) sowie allergischen Erkrankungen und neuentherapeutischen Ansätzen. Die Arbeiten von Prof. Novak wurden u.a. mit dem Heinz-Meier-Leibnitz Preis ausgezeichnet, dem renommiertesten Preis für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen der DFG, und sie war bereits Forschungruppenleiterin in Sonderforschungsbereichen, klinischen Forschergruppen und vielen Einzelprojekten der DFG oder des BMBF sowie auch eines großen internationalen Forschungskonsortiums des National Institute of Health, USA. Klinisch gilt sie als international ausgewiesene und gefragte Expertin für allergische Krankheitsbilder und vor allem für die atopische Dermatitis (Neurodermitis). „Der Bonner Standort ist mein absoluter Traumstandort, es gibt hier so viele tolle Möglichkeiten zu gestalten und auf einer exzellenten Basis klinisch, immunologisch wissenschaftlich sowie in der Lehre etwas Großartiges und Einzigartiges aufzubauen. Etwas bewegen und immer in Bewegung bleiben ist mein Motto, Teamgeist in allen Bereichen ist mir dabei wichtig“, so Prof. Novak, die gebürtig aus Düsseldorf kommt und zwei Kinder hat.
Prof. Jennifer Landsberg hat ihr Humanmedizinstudium und ihre Facharztweiterbildung in Bonn abgeschlossen und während dieser Zeit einen Forschungsaufenthalt in den USA an der Universität von Pittsburgh absolviert. Bereits während des Studiums faszinierten sie die Interaktionen von Tumor- und Abwehrzellen. Für ihre Promotionsarbeit erhielt sie den Bonner Preis für Medizin der Universitätsgesellschaft Bonn. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Identifikation von Resistenzmechanismen auf unterschiedliche Tumortherapien mit dem Ziel der Etablierung von neuen Biomarkern, die das Therapieansprechen und die Prognose von Hauttumoren vorhersagen. 2015 wurde sie als beste Nachwuchs-Krebsforscherin Deutschlands mit dem Lisec-Artz-Preis ausgezeichnet. 2016 folgte Prof. Landsberg mit 35 Jahren einem Ruf auf eine W2-Professur für Immundermatologie an das Universitätsklinikum Essen und kehrte von im Folgejahr auf eine W2 Professur für Dermatoonkologie an den Bonner Standort zurück. „Mein Ziel ist eine individuelle, ganzheitliche Behandlung auf Basis von neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Prof. Novak und mir ist es außerdem ein großes Anliegen, den Nachwuchs für unser Fach zu begeistern“, so Prof. Landsberg, die ebenfalls Mutter zweier Kinder ist.
Für die Zukunft planen die neuen Direktorinnen und W3-Professorinnen u.a. eine Weiterentwicklung mit der Integration von KI zur Verarbeitung komplexer Daten für die Erstellung neuer Diagnosepfade und den Einsatz modernster, auf die Patientinnen und Patienten speziell zugeschnittener Therapieoptionen. Das Hauttumorzentrum ist ein wesentlicher Bestandteil des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) des UKB. Es werden interdisziplinäre Sprechstunden für Hauttumore im Kopf-Hals-Bereich, kutane Lymphome und kutane Sarkome im Hauttumorzentrum angeboten. Spezialsprechstunden für folgende Erkrankungen werden am Zentrum für Hauterkrankungen weiter ausgebaut: Psoriasis, Atopische Dermatitis, Allergien, Akne, Autoimmunerkrankungen. Dermatologische Spezialsprechstunden sollen Wissen für die studentische und ärztliche Weiterbildung bündeln und den Patientinnen und Patienten die Behandlung in einem spezialisierten Team mit direkter Anbindung an den translationalen immunoloigschen Schwerpunkt des UKB-Campus und modernster Medizin ermöglichen.
Bildunterschrift: (v. l.) Prof. Natalija Novak und Prof. Jennifer Landsberg sind neue Direktorinnen am Zentrum für Hauterkrankungen des UKB.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/M. Steinhauer
Pressekontakt:
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Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
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Das Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Bonn ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute am Universitätsklinikum zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller bösartigen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. 2018 wurde aus dem seit 2007 bestehenden CIO Köln Bonn mit den universitären Krebszentren aus Aachen, Köln und Düsseldorf das "Centrum für Integrierte Onkologie - CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf" gegründet. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen.
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 480.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Frauen und Männer in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.