Die Reproduktionsmedizin der Universitätsklinik Bonn ist ein ausgewiesenes Zentrum von FertiPROTEKT und berät zu dem Thema Fertilitätsprotektion vor potentiell gonadotoxischen Therapien.
Das FertiPROTEKT Netzwerk e.V. wurde 2006 gegründet und ist ein Zusammenschluss von Zentren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich mit der Fertilitätsprotektion (Erhaltung der Fruchtbarkeit) beschäftigen. Im Mittelpunkt der Arbeit des Netzwerkes steht die Beratung über den Schutz der Fruchtbarkeit vor geplanten Behandlungen (Operation, Chemotherapie, Bestrahlung), welche als unerwünschte Nebenwirkung die künftige Zeugungsfähigkeit der Patient*innen einschränken können.
Auch Männer vor geplanter Krebstherapie werden in unserer andrologischen Abteilung bezüglich der Fertilität beraten.
Weitere Informtionen finden Sie unter > www.fertiprotekt.com und im Kinderwunschzentrum Uni Bonn unter > www.kinderwunsch-ukb-bonn.de
Information für Patientinnen
Bei vielen Krebsarten ist die Chemotherapie essentiell um die maligne Erkrankung zu bekämpfen. Doch diese schädigt nicht nur die Krebszellen, sondern alle Zellen im menschlichen Körper. Besonders sensibel reagieren unter anderem die Eizellen und Spermien auf die Behandlung. Um dennoch möglichst große Chancen auf die Erfüllung des Kinderwunsches nach abgeschlossener Therapie zu haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Fruchtbarkeit zu schützen. Dies wird Ihnen genauestens in einem persönlichen Gespräch erläutert.
Wir machen einen sehr kurzfristigen Termin für Sie immer möglich, denn FertiProtekt-Patientinnen haben für uns absolute Priorität.
Lassen Sie sich in unserem Kinderwunschzentrum beraten, wir helfen Ihnen gerne!
Information für Ärzt*innen
Leider wird eine Fertilitätsprotektion mit der onkologischen Patientin noch in viel zu wenigen Fällen thematisiert, daher möchten wir Sie bitten, uns Ihre Patientinnen im gebärfähigen Alter (bzw. Mädchen) so schnell wie möglich nach Erhalt der Erstdiagnose vorzustellen. Nur so ist es uns möglich, das Zeitfenster bis zum Start der Chemotherapie voll auszuschöpfen und unseren Patientinnen möglichst alle Therapieoptionen zum Fertilitätserhalt anbieten zu können. Wenn möglich bitte mit Befunden und Therapiekonzept/Befund Tumorkonferenz sowie Kontaktdaten der betreuenden Onkologen vorstellen.
Prinzipiell gibt es drei verschiedene Möglichkeiten der Fertilitätsprotektion.
Nicht jede dieser drei Möglichkeiten ist für jede Patientin geeignet. Die Auswahl der richtigen Methode hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab
- GnRH-Agonisten s.c. als medikamentöse Ovarprotektion
- Hormonelle Ovarialstimulation mit Follikelpunktion und Kryokonservierung von unbefruchteten und befruchteten Eizellen
- Laparoskopische Ovarialbiopsie und Kryokonservierung des Gewebes mit Re-Implantation nach abgeschlossener onkologischer Therapie / Transposition der Ovarien (vor Bestrahlung)
Für Rückfragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung!
Ansprechpartner*innen im Team:
Univ.-Prof. Dr. Nicole Sänger, Direktorin der Abteilung
Dr. Fadi Bakjaji, Ltd. Oberarzt
Dr. med. Angela Mayser, Oberärztin
Julia John, Fachärztin
Kontakt
Sekretariat
Tel.: +49 (0) 228 287 – 15779