Erstkontakt im CIO | Behandlung im CIO | Informationen und Links
Neuroendokrine Neoplasien (NEN) - hierbei handelt es sich um einen Sammelbegriff von verschiedenen Tumoren die in unterschiedlichen Organen vorkommen können. Ihre Gemeinsamkeit ist ihr Ursprung aus der sogenannten "neuroendokrinen Zelle". Diese Zellen tragen zum einen Merkmale von Nervenzellen (neuro-), als auch Merkmale von Drüsenzellen (-endokrin). Jedoch unterscheiden sich die einzelnen NEN in ihrer Aggressivität. Daher unterteilt man die NEN in Untergruppen: die weniger schnell wachsenden neuroendokrinen Tumoren (NET) und die aggressiveren neuroendokrinen Karzinome (NEC). Aufgrund des unterschiedlichen Wachstumsverhaltens resultieren sehr individuelle Krankheitsverläufe. Grundsätzlich können sich NEN überall im Körper befinden. So unterschiedlich die Ausprägungen sind, so selten sind Neuroendokrine Tumoren: Von 100.000 Menschen erkranken jährlich nur ca. fünf bis zehn. Heute kann fast jede*r zweite Patient*in geheilt werden.
Besonders häufig bilden sich Neuroendokrine Neoplasien jedoch
- im Verdauungstrakt
- oder in den Luftwegen der Lunge.
Neuroendokrines System - Was ist das?
Neurologisches System = Nervensystem
Endokrines System = Hormonsystem
Neuro-endokrines System = Kopplung von Nerven- und Hormonsystem
z. B. Zellen, die Hormone zur Steuerung der Verdauung produzieren und Ähnlichkeit mit Nervenzellen besitzen.
Verschiedene Arten neuroendokriner Neoplasien
Bei den neuroendokrinen Neoplasien unterscheidet man zwischen hoch differenzierten neuroendokrinen Tumoren (NET) und gering differenzierten neuroendokrinen Karzinomen (NEC). Je besser Krebszellen differenziert sind, so günstiger ist in der Regel die Ausgangslage für eine Behandlung. Neuroendokrine Karzinome sind in der Regel sehr poliferationsaktiv, neuroendokrine Tumoren wachsen oft sehr langsam.
Neuroendokrine Neoplasien werden meistens erst spät entdeckt, weil sie zu Beginn keine Beschwerden verursachen.
Neuroendokrine Tumoren (NET) des Magen-Darm-Trakts
Neuroendokrine Tumoren bilden sich sehr häufig im Magen (Gastro-), im Darm (-entero-) oder in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Medizinisch ausgedrückt heißen sie daher Gastroenteropankreatische Neuroendokrine Neoplasien (GEP-NEN). Sie entstehen meist in Bereichen des Dünndarms (Jejunum / Ileum) oder aber im Dickdarm, im Magen sowie im Wurmfortsatz des Blinddarms (Appendix).
Symptomatisch für einen GEP NETist das Karzinoid-Syndrom, vor allem bei Karzinoiden im Dünndarm oder im Wurmfortsatz:
- Flush (anfallsartige Hautrötung am Körper, vor allem im Gesicht)
- Bauchschmerzen und Durchfall
- Herzattacken
- Asthmaanfälle (selten)
NEN der Lunge
25 % der neuroendokrinen Tumoren entstehen in der Lunge. Doch auch hier sind die Ausprägungen der NETs sehr unterschiedlich:
- kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC)
- großzelliges neuroendokrines Karzinom (LCNEC)
- typisches Karzinoid
- atypisches Karzinoid
Ein NEN der Lunge verursacht meistens keine charakteristischen Symptome. Einen Arzt oder Ärztin aufsuchen sollte man jedoch bei folgenden Anzeichen:
- ständiger Husten oder wiederkehrende Lungenentzündungen
- Fieber
- Schmerzen im Brustkorb
- Asthmaanfälle (selten)
Multiple endokrine Neoplasie
Bei einer multiplen endokrinen Neoplasie treten mehrere Tumoren aus den hormonbildenden (endokrinen) Zellen entweder gleichzeitig oder zeitversetzt auf. Die MEN ist genetisch bedingt und sehr selten.
Die Tumoren der MEN1 (Wermer Syndrom) bilden sich in der Nebenschilddrüse, der Bauchspeicheldrüse und der Hirnanhangdrüse. Die MEN2a (Sipple Syndrom) bildet Tumoren im Nebennierenmark und der Nebenschilddrüse. Außerderdem kann ein medulläres Schilddrüsenkarzinom entstehen. Bei der MEN2b (Gorlin Syndrom) bilden sich zusätzlich zu den Tumoren der MEN2a auch Nervenzellanhäufungen und Veränderungen des Knochenbaus.
Erstgespräch im CIO
Im ersten Gespräch mit den CIO-Lotsinnen und den behandelnden Ärzt*innen wird zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst.
Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Expert*innen der Fachdisziplinen internistische Onkologie/Hämatologie, onkologische Chirurgie, Gastroenterologie, Pathologie, Strahlentherapie, Radiologie und Nuklearmedizin in den regelmäßig stattfindenden Tumorboards gemeinsam, um welchen Krebs es sich genau handelt und wie weit dieser fortgeschritten ist.
Um das Stadium der Erkrankung bei den verschiedenen Arten der Neuroendokrinen Neoplasien eindeutig zu bestimmen, werden Gewebeproben entnommen und anschließend von einem erfahrenen Patholog*innen untersucht. Außerdem kommen verschiedene bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Darmspiegelung, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) sowie nuklearmedizinische Verfahren wie Szintigrafie, SPECT und PET-CT zum Einsatz. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse erarbeiten die Ärzt*innen im CIO eine individuelle Therapieempfehlung für den jeweiligen Patient*innen.
Behandlung im CIO
Sofern es möglich ist, werden die Tumoren (und wenn nötig auch die umliegenden Lymphknoten) operativ entfernt. Eine weitere Behandlungsoption neben der medikamentösen Therapie oder der Chemotherapie kann bei metastasierenden Tumoren die Peptid-Radiorezeptor-Therapie sein, die von den Nuklearmedizinern im CIO angeboten wird.
Zur stetigen Verbesserung der Behandlung unserer Patient*innen mit Neuroendokrinen Neoplasien führen wir klinische Studien durch. In diesen klinischen Studien werden zum Beispiel neue Medikamente oder innovative Behandlungsmethoden getestet.
Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Expert*innen an den so genannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen in den standortübergreifendeninterdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPs). Die IOP Neuroendokrine Neoplasien hat zu den jejuno-ilealen und den NEN des Appendix eigene SOPs formuliert und passt diese regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse sowie die Gegebenheiten an den vier Standorten an.
Unsere Ziele bei der Behandlung von Patient*innen mit Neuroendokrinen Neoplasien
- Eine optimale, interdisziplinär mit unseren Partner*innen im CIO und unseren Zuweiser*innen abgestimmte Behandlung unserer Patient*innen auf der Basis der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse.
- Eine umfassende menschliche Betreuung unserer schwerkranken Patient*innen in enger Abstimmung mit dem Zentrum für Palliativmedizin.
- Die Verbesserung der Prognose von Patient*innen mit Neuroendokrinen Neoplasien durch die Entwicklung personalisierter Therapieansätze und die Evaluation dieser in klinischen Studien.
Supportive Maßnahmen
Begleitend zur therapeutischen Behandlung der Erkrankung ermöglichen wir allen schwer erkrankten Patient*innen immer auch die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.
Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen
Informationen und Links
Ausführliche Informationen zum Thema Krebs finden Sie auf der › Webseite der Deutschen Krebshilfe. Die › Blauen Ratgeber der Deutschen Krebshilfe bieten Betroffenen, Angehörigen und Interessierten hilfreiche und ausführliche Materialien zu den Themen Krebstherapie, Prävention und Früherkennung.
In ihrem › Onko-Internetportal stellt die Deutsche Krebsgesellschaft Basis-Informationen für Patient*innen zu einem Großteil aller Krebserkrankungen bereit.
Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat umfangreiches Material auf seiner › Webseite. Darüber hinaus besteht hier die schnelle Möglichkeit, telefonisch (von 8 bis 20 Uhr) oder per Mail unverbindlich Fragen an ein Expert*innenteam zu stellen.
Auf der Webseite › patienten-information.de informieren die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung einfach und verständlich über Erkrankungen oder andere wichtige Gesundheitsthemen.
2020
Psychosomatikerin Prof. Franziska Geiser zu Kontaktbeschränkungen an den diesjährigen Feiertagen
Weiterlesen...Gesprächsangebote für belastete Angehörige während der eingeschränkten Besuchszeiten
Weiterlesen...Frauenklinik setzt ab sofort das Da-Vinci-OP-System ein
Weiterlesen...Zum Weihnachtsfest spenden statt schenken
Weiterlesen...Prof. Michael Muders und Dr. Susanne Lütje erhalten Projektförderung der Rudolf-Becker-Stiftung
Weiterlesen...Spitzenmedizin für Patienten mit Leberkrebs
Weiterlesen...Universitätsklinikum Bonn bietet High-End-Medizin für Patientinnen an
Weiterlesen...Klinikclowns im Eltern-Kind-Zentrum am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Weiterlesen...Chirurgie am Universitätsklinikum Bonn ist als Exzellenz-Zentrum für minimal-invasive Chirurgie (CAMIC) zertifiziert
Weiterlesen...Das Projekt „Familien-Scout“ begleitet und unterstützt an Krebs erkrankte Eltern, ihre Partner und minderjährigen Kinder.
Weiterlesen...Brustkrebs bei Männern ist selten, pro Jahr erhalten nur etwa 700 Männer in Deutschland diese Diagnose.
Weiterlesen...Universitätsklinikum Bonn nimmt an Studie zu familiärer adenomatöser Polyposis teil
Weiterlesen...Künstlerin zeichnet für krebskranke Kinder am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Weiterlesen...Prof. Ulrike Attenberger, wurde in den Wissenschaftlichen Beirat berufen.
Weiterlesen...Studie unter Federführung der Universität Bonn könnte helfen, moderne Therapieansätze zu verbessern.
Weiterlesen...Projekt der Universitäten Bonn und Melbourne bis 2025 verlängert
Weiterlesen...Größte nationale Tagung für Nuklearmedizin erstmals als Online-Kongress „NuklearMedizin 2020 – Digital“
Weiterlesen...Das Deutsche Innovationsbündnis Krebs & Gehirn ist ein einzigartiger Zusammenschluss aller Hirntumor-Interessensgruppen
Weiterlesen...Regionales und überregionales Netzwerk für optimale Versorgung von Krebspatienten im Aufbau
Weiterlesen...
Raucher scheinen besonders anfällig für Coronavirus zu sein
Weiterlesen...Serviceeinrichtung der Uni Bonn und des UKB sammelt Proben wie Blut oder Gewebe für die Forschung
Weiterlesen...Universitätsklinikum Bonn und Malteser Krankenhaus arbeiten in Wissenschaft, Lehre und Patientenversorgung zusammen
Weiterlesen...Spezialist macht Hirntumore mit KI besser sichtbar
Weiterlesen...Warnung vor einer Bugwelle an zu spät diagnostizierten Krebsfällen
Weiterlesen...Univ.-Prof. Dr. Sebastian Strieth leitet jetzt die HNO-Klinik am Universitätsklinikum Bonn
Weiterlesen...Prof. Dr. Frank Giordano trat zum 01. April 2020 die Professur für Strahlentherapie und Radioonkologie an.
Weiterlesen...Studie der Universitäten Bonn und Ulm untersucht, wie sich ein zellulärer Mechanismus zweckentfremden lässt
Weiterlesen...Prof. Dr. Ulrike Attenberger leitet jetzt die diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Bonn
Weiterlesen...Prof. Dr. Jaroslaw Maciaczyk leitet jetzt die Stereotaxie und funktionelle Neurochirurgie am Universitätsklinikum Bonn.
Weiterlesen...Das Universitätsklinikum Bonn erweitert onkologisches Therapieangebot.
Weiterlesen...Universitätsklinikum Bonn eröffnet Eltern-Kind-Zentrum
Weiterlesen...Das CIO Bonn ist Teil des Krebszentrums CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf.
Lesen Sie mehr darüber auf der gemeinsamen Webseite des Centrums für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf.