20240325 lynch 200x600(v.l.) PD. Dr. med. Eva Egger, Leiterin der gynäkologischen Lynch-Sprechstunde des UKB, Dr. med. Carolin Schröder, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am UKB, Nicola Reents von der Selbsthilfegruppe SemiColon e.V., Dr. Robert Hüneburg Leiter der gastroenterologischen Lynch-Sprechstunde des UKB, Prof. Dr. Jacob Nattermann, Sektionsleiter Hepatogastroenterologie des UKB. Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn / R. Müller

  

 

Internationaler Lynch-Syndrom Awareness-Day

Universitätsklinikum Bonn führt gemeinsame Sprechstunde der Gastroenterologie und Gynäkologie ein


Bonn, 22. März 2024 – Um die Versorgung von Betroffenen mit Lynch-Syndrom zu stärken, hat das Universitätsklinikum Bonn (UKB) eine gemeinsame Sprechstunde der Gastroenterologie und Gynäkologie eingeführt. Betroffene Frauen werden dabei an einem Tag umfassend untersucht und beraten. Das Lynch-Syndrom ist eine genetische Veränderung, die das Risiko von Darm- und Gebärmutterschleimhautkrebs sowie anderen Krebsarten erhöht – häufig schon in jungen Jahren. In Deutschland gibt es etwa 300.000 Betroffene, wobei allerdings nur 5 Prozent von ihrem Risiko wissen.

Die neu eingeführte Sprechstunde am UKB, wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des UKB und der Klinik für Gynäkologie am UKB entwickelt, mit dem Ziel die Versorgung von Betroffenen mit Lynch-Syndrom zu verbessern. An nur einem Tag können sich betroffene Personen sowohl endoskopisch (Magen- und Darmspiegelung) als auch gynäkologisch untersuchen und beraten lassen. Die dabei durchgeführte Koloskopie (Darmspiegelung) senkt das Darmkrebsrisiko, die gynäkologische Untersuchung ermöglicht es, potenzielle Tumore frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

„Das Lynch-Syndrom stellt eine ernste genetische Prädisposition dar, die eine frühzeitige Erkennung und angemessene Vorsorge erfordert.“, sagt PD Dr. Eva Egger, Leiterin der gynäkologischen Lynch-Sprechstunde des UKB. „Durch die Zusammenarbeit zwischen Gynäkologie und Gastroenterologie können wir betroffenen Frauen eine umfassende Betreuung bieten, um ihr individuelles Risiko zu managen und ihre Gesundheit zu schützen.“

Dr. Robert Hüneburg, Leiter der gastroenterologischen Lynch-Sprechstunde des UKB und auch Sprecher des Deutschen Konsortiums für Familiären Darmkrebs, fügt hinzu: „Die regelmäßige Vorsorge, bestehend aus Darm- und Magenspiegelungen sowie gynäkologischen Untersuchungen, ist von entscheidender Bedeutung für Frauen mit Lynch-Syndrom. Wir gewährleisten so, dass Betroffene an einem Tag alle notwendigen Untersuchungen in einem Expertenzentrum erhalten“.

Dabei sparen Patientinnen vor allem Zeit, denn anstatt mehrerer Termine zu Vorsorgeuntersuchungen, brauchen sie durch die gemeinsame Sprechstunde nur einen. „Für uns Betroffene ist das wirklich ein entscheidender Schritt.“ sagt Nicola Reents von der Selbsthilfegruppe SemiColon e.V. „Mit der interdisziplinären Lynch-Syndrom Sprechstunde am UKB ist nun ein umfassender ‚Vorsorgetag‘ möglich. Das ist eine große Erleichterung, um die einzelnen Früherkennungsmaßnahmen zu bewältigen.“

Die Sprechstunde für das Lynch-Syndrom steht allen betroffenen Personen offen. Für weitere Informationen und Terminvereinbarungen können sich Interessierte an die Ambulanz für Erbliche Tumorerkrankungen der Medizinischen Klinik I des UKB wenden.


Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn / R. Müller

Pressekontakt:
Jana Schäfer
Stellvertretende Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien
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Das Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Bonn ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute am Universitätsklinikum zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller onkologischen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. 2018 wurde aus dem seit 2007 bestehenden CIO Köln Bonn mit den universitären Krebszentren aus Aachen, Köln und Düsseldorf das "Centrum für Integrierte Onkologie - CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf" gegründet. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen.

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 480.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Frauen und Männer in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.

 

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