Speiseröhrenkrebs ist eine seltenere Krebsform. In Deutschland erkranken jährlich rund 6.500 Menschen an einem Ösophaguskarzinom. Im Mittel tritt eine Krebserkrankungen der Speiseröhre mit Ende 60 auf, über drei Viertel der erkrankten Patient*innen sind Männer. Es ist wichtig zu wissen, dass der Speiseröhrenkrebs sehr gute Heilungschancen hat, wenn er rechtzeitig erkannt wird. Weil sich die Symptome aber oft spät bemerkbar machen, wird der Speiseröhrenkrebs meistens erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt.
Risikofaktoren für die Erkrankung an Speiseröhrenkrebs sind neben häufigem Sodbrennen ein starker Alkoholkonsum und das Rauchen.
Beschwerden können natürlich aus unterschiedlichsten Gründen entstehen und müssen nicht zwingend bedeuten, dass die Betroffenen an Speiseröhrenkrebs erkrankt sind. Bei länger anhaltenden Veränderungen empfehlen wir jedoch dringend, einen Arzt oder Ärztin aufzusuchen. Wie bei den meisten Krebserkrankungen gilt auch beim Speiseröhrenkrebs: Je früher die Erkrankung entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen der betroffenen Patient*innen.
In einem ersten Schritt geht es unseren Ärzt*innen Im CIO darum, sicher festzustellen, ob es sich bei dem Verdacht wirklich um Speiseröhrenkrebs handelt.
Diese Symptome könnten erste Anzeichen für Speiseröhrenkrebs sein:
- immer stärker werdende Schluckbeschwerden („Kloß im Hals“)
- Würgereflex beim Schlucken
- Sodbrennen
- vermehrtes Aufstoßen
- Krämpfe in der Speiseröhre
Erstgespräch im CIO
Im ersten Gespräch mit den CIO-Patientenlots*innen und den behandelnden Ärzt*innen wird daher zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst.
Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Expert*innen der Disziplinen Onkologie, Pathologie, Chirurgie und Radiologie in den regelmäßig stattfindenden Tumorboards gemeinsam, um welchen Krebs es sich genau handelt und wie weit dieser fortgeschritten ist. Um einen Speiseröhrenkrebs eindeutig feststellen zu können, wird in den meisten Fällen eine Untersuchung mit dem Endoskop gemacht.
Ein Endoskop ist ein schlauchförmiges Gerät, mit Hilfe dessen der Arzt oder Ärztin mit einer Kamera die Speiseröhre untersuchen kann. Wenn sich bei der Endoskopie der Verdacht erhärtet, wird dabei verdächtiges Gewebe entnommen (Biopsie) und von erfahrenen Patholog*innen im CIO untersucht.Weitere Untersuchungen können im Folgenden unter anderem ein CT von Brust- und Bauchbereich sowie Ultraschalluntersuchungen sein. Auf der Basis dieser Erkenntnisse erarbeiten die Ärzt*innen im CIO dann eine individuelle Therapieempfehlung. Die Voraussetzung dafür ist eine gute Diagnostik und viel Erfahrung bei der Interpretation der Ergebnisse.
Behandlung im CIO
Standard Operating Procedures:
Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Expert*innen an den so genannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen in den standortübergreifenden interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPss). Die IOP Speiseröhrenkrebs arbeitet an der Verbesserung der Maßnahmen zur Diagnose und Therapie dieser Erkrankung.
Behandlung und klinische Studien
Abhängig von der Größe des Tumors entscheiden die Ärzt*innen im CIO, ob eine chirurgische Entfernung möglich ist. Je weiter der Tumor gewachsen ist, desto schwieriger wird es für die Chirurg*innen, den nötigen Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe einzuhalten. Außerdem werden den Patient*innen oft die Halslymphknoten entfernt um einer Metastasenbildung vorzubeugen. Ab einer bestimmten Tumorgröße ist es nötig, den chirurgischen Eingriff durch eine strahlen- oder chemotherapeutische Behandlung zu ergänzen oder gar ganz darauf auszuweichen.
Zur stetigen Verbesserung der Behandlung unserer Patient*innen mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich führen wir regelmäßig klinische Studien durch. In diesen klinischen Studien werden zum Beispiel neue Medikamente oder innovative Behandlungsmethoden getestet.
Unsere Ziele bei der Behandlung von Patient*innen mit Speiseröhrenkrebs
- Eine optimale, interdisziplinär mit unseren Partner*innen im CIO und unseren Zuweiser*innen abgestimmte Behandlung unserer Patient*innen auf der Basis der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse
- Eine umfassende menschliche Betreuung unserer schwerkranken Patient*innen in enger Abstimmung mit dem Zentrum für Palliativmedizin
- Die Verbesserung der Prognose von Patient*innen mit Speiseröhrenkrebs durch die Entwicklung personalisierter Therapieansätze und die Evaluation dieser in klinischen Studien
Supportive Maßnahmen
Begleitend zur therapeutischen Behandlung der Erkrankung ermöglichen wir allen schwer erkrankten Patient*innen immer auch die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.
Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen
Informationen und Links
Ausführliche Informationen zum Thema Krebs finden Sie auf der › Webseite der Deutschen Krebshilfe. Die › Blauen Ratgeber der Deutschen Krebshilfe bieten Betroffenen, Angehörigen und Interessierten hilfreiche und ausführliche Materialien zu den Themen Krebstherapie, Prävention und Früherkennung.
In ihrem › Onko-Internetportal stellt die Deutsche Krebsgesellschaft Basis-Informationen für Patient*innen zu einem Großteil aller Krebserkrankungen bereit.
Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat umfangreiches Material auf seiner › Webseite. Darüber hinaus besteht hier die schnelle Möglichkeit, telefonisch (von 8 bis 20 Uhr) oder per Mail unverbindlich Fragen an ein Expert*innenteam zu stellen.
Auf der Webseite › patienten-information.de informieren die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung einfach und verständlich über Erkrankungen oder andere wichtige Gesundheitsthemen.
Eine eigene › Patientenleitlinie zum Thema Speiseröhrenkrebs wurde vom "Leitlinienprogramm Onkologie" entwickelt - darin werden in patient*innengerechter Sprache angemessene Vorgehensweisen bei ausgewählten onkologischen Erkrankungen beschrieben. Das Programm ist eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V., der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und der Deutschen Krebshilfe e.V..
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Lesen Sie mehr darüber auf der gemeinsamen Webseite des Centrums für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf.