Früherkennung |Erste Symptome |Erstkontakt im CIO |Behandlung im CIO |Familiärer Darmkrebs |Informationen und Links
Mit fast 70.000 Neuerkrankungen jährlich gehört Darmkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen. Die Hälfte der betroffenen Patient*innen ist älter als 70 Jahre. In der Regel wächst Darmkrebs sehr langsam und ist potentiell heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Häufigkeit der Erkrankung nimmt ab dem 50. Lebensjahrzehnt stark zu. Dies wird u.a. durch ungünstige Ernährungs- und Lebensgewohnheiten verursacht.
Diese Faktoren können die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken negativ beeinflussen:
- Ungesunde Ernährung (kalorienreich, viel rotes Fleisch)
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
- Rauchen
Darmkrebszentrum im CIO
Im DKG-zertifizierten Darmkrebszentrum im CIO Bonn arbeiten alle Fachdisziplinen eng zusammen. So wird gewährleistet, dass jeder Patient und jede Patientin eine sichere Diagnose und eine individuell auf ihn abgestimmte Therapie erhält. Die Expert*innen des Darmkrebszentrums im CIO Bonn haben sich auf die personalisierte fächerübergreifende Behandlung von Patient*innen mit Beschwerden im Bereich dieses Verdauungsorgans spezialisiert. Außerdem bieten wir Patient*innen bei familiärer Vorbelastung mit Darmkrebs eine Risikoberatung und Gentestung. Darmkrebs gehört zudem zu den Forschungsschwerpunkten im CIO.
Darmkrebszentrum im CIO Bonn (Verlinkung?)
Früherkennung
Gesetzliche Früherkennung
In Deutschland haben Versicherte ab 50 Jahren jährlich Anspruch auf einen Löschblatt-Test auf verstecktes Blut im Stuhl. Ab 55 Jahren besteht dann der Anspruch auf zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren oder alternativ alle zwei Jahre der Löschblatt-Test.
Das CIO empfiehlt die Durchführung der Darmspiegelung als verlässlichere Vorsorgeuntersuchung.
Untersuchungen im Rahmen der Früherkennung
Mit diesen Untersuchungen kann Darmkrebs oder seine Vorstufen frühzeitig entdeckt werden:
Löschblatt-Test
Der so genannte „Löschblatt-Test“ wird ab dem 50. Lebensjahr im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Krebsvorsorgeuntersuchungen empfohlen. Die Kosten dieser Untersuchung werden von den Krankenkassen getragen. Der Test kann bereits sehr geringe Mengen Blut im Stuhl nachweisen, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind. Dazu werden Stuhlproben auf Testpapierchen aufgetragen, die dann im Labor untersucht werden. Der Test ist kostengünstig und einfach anzuwenden. Es gibt jedoch eine Reihe von Fehlerquellen: Das Blut kann auch von Hämorrhoiden herrühren oder Nahrungsmittel können das Testergebnis verfälschen. Wenn der Test Blut nachweist, sollte zur Abklärung in jedem Fall eine Darmspiegelung durchgeführt werden.
Darmspiegelung
Eine Darmspieglung (Koloskopie) ist eine Untersuchung des Dickdarms. Dazu wird ein sehr biegsames, schlauchförmiges Instrument (Endoskop) vorsichtig in den Darm eingeführt und langsam vorgeschoben. Um den Darm zu entfalten, wird gleichzeitig etwas Luft eingeblasen. Die Bilder, die das Endoskop vom Darm macht, können auf einem großen Bildschirm betrachtet werden. Der Arzt oder die Ärztin kann so die Darmschleimhaut sehr genau auf Krebs und Polypen untersuchen. Mögliche Veränderungen der Darmschleimhaut können gut erkannt und direkt während der Untersuchung entnommen werden. Diese Gewebeentnahme nennt man Biopsie. Das entfernte Gewebe kann danach von einem Spezialist*innen, dem Patholog*innen, untersucht werden.
Vielen Menschen macht eine Darmspiegelung Angst. Aber eine Darmspieglung muss nicht weh tun. Unangenehm kann aber die Vorbereitung auf die Untersuchung sein. Zwei Tage vor einer Darmspiegelung sollte die Ernährung auf Schonkost umgestellt werden. Am Tag vor der Untersuchung müssen Abführmittel genommen werden, die den Darm entleeren und reinigen. Nur so hat der Arzt oder Ärztin freie Sicht auf die Darmschleimhaut, die er untersuchen will. Der Dickdarm macht einige sehr starke Biegungen und Kurven. Das Vorschieben des Untersuchungsinstrumentes kann an diesen Stellen ohne Betäubung unangenehm sein. Eine Vollnarkose ist trotzdem nicht notwendig, es gibt gut wirksame verträgliche Beruhigungsmittel, die den Patient*innen in einen schlafähnlichen Zustand versetzen.
Erste Symptome
Die Symptome einer frühen Darmkrebserkrankung sind oftmals gewöhnliche Beschwerden wie
- Blut im Stuhl oder auf dem Toilettenpapier,
- Durchfall,
- Verstopfung oder
- Bauchkrämpfe.
Diese Irritationen können grundsätzlich auch von gutartigen Erkrankungen des Darms ausgelöst werden. Im ersten Schritt der Behandlung geht es deshalb darum, sicher festzustellen, ob es sich wirklich um Krebs im Darm handelt.
Erstgespräch im CIO
Im ersten Gespräch mit den CIO-Lots*innen und den behandelnden Ärzt*innen wird zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst.
Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Expert*innen der Fachdisziplinen Chirurgie, Strahlentherapie, Onkologie, Gastroenterologie und Palliativmedizin in den regelmäßig stattfindenden Tumorboards gemeinsam, um welchen Krebs es sich genau handelt und wie weit er fortgeschritten ist. Auf dieser Basis erarbeiten sie dann eine individuelle Therapieempfehlung.
Wenn der Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, kann es sein, dass die operative Entfernung des Tumors und der naheliegenden Lymphknoten ausreicht. Wenn der Darmkrebs sich schon weiter entwickelt hat, ist es normalerweise notwendig, den Patient*innen vor oder nach der Operation mit einer Chemotherapie oder einer Bestrahlung zu behandeln. Abhängig vom Ort und Stadium des Darmkrebses passen wir die Therapie genau auf die Bedürfnisse der einzelnen Patient*innen an. Voraussetzung: Eine gute Diagnostik und viel Erfahrung bei der Interpretation der Ergebnisse – beides zusammen bildet die entscheidende Grundlage für die individuelle Therapieempfehlung.
Behandlung im CIO
Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Expert*innen an den so genannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen in den standortübergreifenden interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPss). Die IOP Darmkrebs passt ihre SOPs regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse sowie die Gegebenheiten an den vier Standorten an.
Unsere Ziele bei der Behandlung von Patient*innen mit Darmkrebs
- Eine optimale, interdisziplinäre und mit unseren Partner*innen im CIO und den Zuweiser*innen abgestimmte Behandlung der Patient*innen auf der Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse
- Die Verbesserung der Prognose von Patient*innen mit Darmkrebs durch die Entwicklung personalisierter Therapieansätze und die Evaluation dieser in klinischen Studien
- Eine umfassende menschliche Betreuung der schwerkranken Patient*innen in enger Abstimmung mit der Palliativmedizin
- Vollständige klinische Behandlung von Patient*innen mit Darmkrebs sowie enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleg*innen
Personalisierte Therapie bei Darmkrebs
In der Behandlung von Darmkrebs wurden in den letzten Jahren ganz erhebliche Fortschritte erzielt. Vor allem der Therapieansatz der personalisierten Medizin hat in den letzten Jahren neue Hoffnung gebracht. Bei dieser Therapieform wird zunächst festgestellt, welche genetische Mutation für das Tumorwachstum verantwortlich ist und diese wird dann – sofern verfügbar – mit Medikamenten gezielt bekämpft.
Supportive Maßnahmen
Begleitend zur therapeutischen Behandlung der Erkrankung ermöglichen wir allen schwer erkrankten Patient*innen immer auch die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.
Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen
Familiärer Darmkrebs
Etwa fünf bis sieben Prozent aller Darmkrebsfälle sind erblich bedingt. Die Veranlagung zum so genannten HNPCC wird von einem Elternteil geerbt und ist damit von der Geburt an vorhanden. Der familiäre Darmkrebs kann daher bereits im jungen Alter auftreten. Bei einem entsprechenden Gendefekt liegt die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, bei 80 Prozent. Eine Beteiligung an Früherkennungsmaßnahmen ist für diese Gruppe besonders wichtig. Im Rahmen der Vorgespräche werden die Patient*innen daher nach der Häufigkeit von Darmkrebs innerhalb der eigenen Familie befragt.
Mit Hilfe der personalisierten Medizin können Patient*innen im Falle eines gehäuften familiären Risikos genetisch auf sein persönliches Darmkrebsrisiko getestet werden. Denn einige der verantwortlichen defekten Erbanlagen sind bereits bekannt und können mit Hilfe von genetischen Tests nachgewiesen werden. Durch die Mutation kommt es zu einer fehlerhaften „Selbst-Reparatur“ der Körperzellen, so dass besonders früh und besonders häufig weitere Veränderungen der Erbinformation (Mutationen) auftreten. Beim erblich bedingten Darmkrebs treten verstärkt Karzinome im Dickdarm, im Dünndarm, in der Gebärmutter (Uterus), den Eierstöcken (Ovarien), der Harnblase und im Magen auf.
Bei Verdacht auf eine solche Erkrankung wird neben einer humangenetischen Beratung auch eine feingewebliche Diagnostik eingeleitet. Diese ermöglicht eine schnelle Einschätzung, ob ein „familiärer Darmkrebs“ vorliegt.
Ansprechpartner*innen
Im › Zentrum für erbliche Tumorerkrankungen in Bonn können sich Patient*innen und Angehörige über ein familiär erhöhtes Darmkrebsrisiko informieren und genetisch testen lassen.
Informationen und Links
Ausführliche Informationen zum Thema Darmkrebs finden Sie auf der › Webseite der Deutschen Krebshilfe. Die › Blauen Ratgeber der Deutschen Krebshilfe bieten Betroffenen, Angehörigen und Interessierten hilfreiche und ausführliche Materialien zu den Themen Krebstherapie, Prävention und Früherkennung.
In ihrem › Onko-Internetportal stellt die Deutsche Krebsgesellschaft Basis-Informationen für Patient*innen zu einem Großteil aller Krebserkrankungen bereit.
Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat umfangreiches Material auf seiner › Webseite. Darüber hinaus besteht hier die schnelle Möglichkeit, telefonisch (von 8 bis 20 Uhr) oder per Mail unverbindlich Fragen an ein Expert*innenteam zu stellen.
Auf der Webseite › patienten-information.de informieren die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung einfach und verständlich über Erkrankungen oder andere wichtige Gesundheitsthemen.
Eine eigene › Patient*innenleitlinie zum Thema Darmkrebs wurde vom "Leitlinienprogramm Onkologie" entwickelt - darin werden in einfacher Sprache angemessene Vorgehensweisen bei ausgewählten onkologischen Erkrankungen beschrieben. Das Programm ist eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V., der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und der Deutschen Krebshilfe e.V..
Ausführliche und aktuelle Informationen zum Thema Früherkennung und Vorsorge finden Sie auch auf der › Webseite der Felix Burda Stiftung.
Im Online-Portal › krankheitserfahrungen.de erzählen Menschen in Videos, Audio-Beiträgen und Texten von ihrem Leben mit der Krankheit Brustkrebs und den Erfahrungen die sie im Alltag, mit der Medizin und mit ihrem Umfeld gemacht haben.
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