Vom 14. bis 17. September besuchte eine hochrangige chinesische Delegation aus Chongquing das HIFU-Zentrum des Universitätsklinikums Bonn (UKB). Hintergrund des Besuchs ist das in China entwickelte hochintensive fokussierte Ultraschallgerät (HIFU), das seit 2014 am UKB als erstes seiner Art im deutschsprachigem Raum eingesetzt wird.
An der Radiologischen Universitätsklinik Bonn steht seit 2014 das erste Ultraschall-gesteuerte HIFU-Gerät im deutschsprachigen Raum. Der hochintensive fokussierte Ultraschall (high-intensity focused ultrasound = HIFU) ist ein innovatives Verfahren, mit dem eine gezielte, nicht-invasive Behandlung von außerhalb des Körpers durch die intakte Haut möglich ist. Durch die gleichzeitige Echtzeit-Bildgebung mit Ultraschall können eine Vielzahl an Erkrankungen therapiert werden. Derzeit steht die Behandlung verschiedener solider bösartiger und gutartiger Tumoren im Vordergrund, wie z.B. von Pankreas-, Gebärmutter- (Myome, Adenomyose) und Lebertumoren. So stellt der HIFU insbesondere beim inoperablen Pankreaskarzinom eine wirksame krankheitsspezifische lokale Therapieoption dar. Bei mehr als 75 Prozent der Patienten konnte eine signifikante Reduktion des Tumorvolumens im zeitlichen Verlauf erreicht werden, bei mehr als 80 Prozent der Patienten kam zu einer wirksamen und anhaltenden Linderung der Tumorschmerzen.
Die Bonner Arbeitsgruppe um PD Dr. Dr. Milka Marinova und Prof. Dr. Holger Strunk hat sich insbesondere mit der Behandlung vom Bauchspeicheldrüsenkrebs ein weltweit anerkanntes Renommee verschafft, so dass am 14. und 17. September 2018 eine hochrangige chinesische Delegation aus chinesischen Ärzten und Funktionsträgern, wie der Sekretärin des Parteikomitees und der Direktorin des chinesischen auswärtigen Amts, das Bonner HIFU-Zentrum besuchte und sich über die Bonner Erfahrungen berichten ließ. Marinova und Strunk war es eine besondere Freude, dass selbst Prof. Dr. Zhibiao Wang, Erfinder von HIFU und Direktor der Chongqing Medical University und Prof. Dr. Zhechuan Mei, Vize-Präsident des 2nd affiliated Hospitals, Chongqing Medical University gekommen waren, um über die Bonner Erfahrungen zu hören und Möglichkeiten einer Intensivierung der seit Jahren bestehenden Kooperation zu diskutieren. Erst letztes Jahr war die Bonner Arbeitsgruppe im Rahmen dieser Zusammenarbeit auf einem internationalen Kongress in Chonqginq, auf dem die deutschen Ergebnisse einer HIFU-Therapie bei Pankreaskarzinomen und
Gebärmuttertumoren berichtet und mit denen der chinesischen und bulgarischen Arbeitsgruppen verglichen wurden.
Am Montag stießen dann noch Generalkonsul Haiyang Feng und Konsul Zitian Pan vom chinesischen Konsulat in Düsseldorf zu der Delegation, um in formeller Runde mit der Bonner Arbeitsgruppe und dem ärztlichen Direktor des UKB Prof. Dr. Dr. h.c. Holzgreve, am Nachmittag dann noch mit dem Rektor der Universität Bonn Prof. Dr. Dr. h.c. Hoch Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit
und des Austauschs zu erörtern.