Nichtraucherkurse im Online-Format
Die Pandemie als Anlass zum Aufhören – stellen Sie sich der Herausforderung!
Bonn, 31. Mai 2021 – In der Pandemie hat das Thema Rauchstopp an Bedeutung gewonnen. Eine aktuelle Studie hat nachgewiesen, dass langjährige Raucher mit Covid-19 tatsächlich häufiger im Krankenhaus und auf Intensivstationen behandelt werden müssen und auch ein größeres Risiko haben, an Covid-19 zu sterben. Am heutigen Weltnichtrauchertag möchte auch das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO Bonn) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) die Rauchenden ermutigen, mit dem Rauchen aufzuhören.
„Es ist schon beachtlich, wie dankbar sich unser Körper zeigt, wenn er den Tabakgiften nicht mehr ausgesetzt ist“, sagt Prof. Peter Brossart, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III Innere Medizin mit den Schwerpunkten Hämatologie-Onkologie, Immunonkologie und Rheumatologie am UKB und Direktor und Vorstandsvorsitzender Comprehensive Cancer Center CIO (Center for Integrated Oncology) Bonn. „Es lohnt sich aber, ganz aufzuhören. Wer nicht raucht, senkt sein Risiko für koronare Herzerkrankungen, Schlaganfall und verschiedene Krebserkrankungen“, führt Prof. Brossart aus.
Seine Kollegin Dr. Tanja Menting, Leitende Betriebsärztin am UKB, ergänzt: „Letztlich profitieren auch Nichtrauchende vom Rauchstopp, denn Passivrauchen schadet sowohl Kindern als auch Erwachsenen. In unserer Betriebsärztlichen Sprechstunde und bei Durchführung der arbeitsmedizinischen Vorsorge beraten wir Beschäftigte mit positiver Raucheranamnese und motivieren sie zum Rauchstopp. Im Rahmen der individuellen Gesundheitsberatung informieren wir über Unterstützungsmöglichkeiten, z.B. Rauchfrei-Kurse, und fördern somit gesundheitsbewusstes Verhalten.“
Lungenkrebs wird bis zu 90 Prozent durch Rauchen verursacht. Die COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ist in nahezu allen Fällen eine Folge des Rauchens. „Die Rauchenden sind sehr wohl über die Risiken aufgeklärt. Der Ausstieg aus der Sucht ist für viele aber eine Herausforderung“, erklärt Prof. Birgitta Weltermann, Direktorin am Institut für Hausarztmedizin am UKB. Aus Erfahrung weiß sie, dass viele Raucher vor den Entzugserscheinungen zurückschrecken. „Die Entwöhnungszeit ist nicht angenehm, aber der Körper wird damit bereits nach vier bis sechs Wochen fertig. Die Angst vor dem Entzug ist meistens schlimmer als der Entzug selbst“, resümiert die Ärztin.
Mittel und Methoden, vom Glimmstängel loszukommen, gibt es viele. Einige schwören auf E-Zigaretten. Prof. Ingo Schmidt-Wolf, Direktor der Abteilung für Integrierte Onkologie am CIO Bonn des UKB, warnt aber, im „Dampfen“ die gesunde Alternative zu sehen: „Wir wissen noch viel zu wenig über die Folgen des Inhalierens von Nikotin und Aromen in Propylenglycol-Lösung. Daher rate ich, auf das Rauchen ganz zu verzichten“.
Auch Prof. Dirk Skowasch, Leiter der Sektion Pneumologie am UKB pflichtet seinem Kollegen bei: „Das Rauchen ist nichts anderes, als sich einen Chemiecocktail aus Hunderten giftigen und Dutzenden krebserregenden Stoffen in die Lunge zu ziehen. Dieses Organ hat aber erstaunliche Fähigkeiten, sich vom Tabakkonsum zu erholen. Also, es ist nie zu spät, um aufzuhören“, fasst der Lungenarzt zusammen.
Beim Ausstieg ist eine professionelle Unterstützung entscheidend für den Erfolg. Prof. Weltermann erläutert: „Verhaltenstherapeutische Maßnahmen, wie zum Beispiel Nichtraucherkurse, sind besonders effektiv. Diese werden über das ‚Rauchfrei-Programm‘ am Institut für Hausarztmedizin am UKB derzeit im Online-Format angeboten.“ Generell gilt: Dran bleiben! „Viele werden anfänglich rückfällig. Es ist aber kein Grund, sich zu schämen. Versuchen Sie es immer wieder“, so Prof. Weltermann.
Weitere Informationen: hausarztmedizin-bonn.de/rauchfrei-programm
Bildunterschrift:
Experten des UKB machen Mut, das Rauchen aufzugeben. Der Entzug ist bereits nach vier bis sechs Wochen vorbei und das Risiko für Herz- und Krebserkrankungen sowie Schlaganfall wird deutlich verringert
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Daria Siverina
stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
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Expertenkontakt:
Prof. Dr. Peter Brossart
Direktor
Medizinische Klinik und Poliklinik III Innere Medizin mit den Schwerpunkten Hämatologie-Onkologie, Immunonkologie und Rheumatologie
Vorstandsvorsitzender des CIO Bonn
Universitätsklinikum Bonn
Tel. +49 228 287-22234
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Dr. med. Tanja Menting
Leitende Betriebsärztin
Universitätsklinikum Bonn
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Prof. Dr. Ingo Schmidt-Wolf
Direktor
Abteilung für Integrierte Onkologie
Universitätsklinikum Bonn
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Prof. Dr. Dirk Skowasch
Leiter Sektion Pneumologie
Universitätsklinikum Bonn
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Prof. Dr. Birgitta Weltermann
Direktorin
Institut für Hausarztmedizin
Universitätsklinikum Bonn
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Das Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Bonn ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute am Universitätsklinikum zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller bösartigen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. 2018 wurde aus dem seit 2007 bestehenden CIO Köln Bonn mit den universitären Krebszentren aus Aachen, Köln und Düsseldorf das "Centrum für Integrierte Onkologie - CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf" gegründet. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen.
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patienten*innen betreut, es sind über 8.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt über 1 Mrd. Euro. Neben den über 3.000 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr über 500 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2019 das wirtschaftlich erfolgreichste Jahresergebnis aller 35 deutschen UKs und die einzige positive Jahres-Bilanz der UKs in NRW.