Forschungsprojekt zu Prostatakrebs wird mit knapp 46.000 Euro von der Wolfgang.Dieckmann-Stiftung unterstützt: (v.li): Marina Bertlich und Dr. Abdullah Alajati von der Klinik für Urologie am UKBGProf. Glen Kristiansen bei seiner Antrittsrede als Präsident der Internationalen Gesellschaft für urologische Pathologie (ISUP).

 

Krebszellen mit Immunzellen bekämpfen

Deutsche Krebshilfe fördert Forschende des Universitätsklinikums Bonn mit 800.000 Euro

Die Forschungsgruppe unter der Leitung von Dr. Laura Surace am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn erhält eine Förderung der Deutschen Krebshilfe durch das Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm. Das Programm wurde ins Leben gerufen, um gezielt die Forschung von aufstrebenden Nachwuchsonkologinnen und -onkologen zu unterstützen. Dadurch soll nicht nur das Fachgebiet der Onkologie profitieren, sondern auch die Ausbildung der Forschenden. Surace reiht sich in einen Kreis von rund 30 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlerinnen ein, die deutschlandweit gefördert werden.

Dr. Laura Surace und ihre Forschungsgruppe befassen sich schwerpunktmäßig mit Methoden der immunbasierten Krebstherapie. Dabei wird das Immunsystem der Patientinnen und Patienten so unterstützt, dass es selbstständig in der Lage ist, die bösartigen Tumore als solche zu erkennen, diese anzugreifen und letztlich auch zu vernichten. Forschende haben mit dieser Behandlungsmethode in den vergangenen Jahren große Entwicklungssprünge bei der Krebstherapie vermelden können. Ein zentrales Problem bei dieser Methode ist jedoch, dass die Effektivität der Behandlung aus noch ungeklärter Ursache stark variiert.

Verfolgung neuer Ansätze

Um dieses Rätsel zu lösen, schlägt Surace’ Arbeitsgruppe innerhalb dieses Bereichs einen neuen Weg ein. Bisher standen tumorinfiltrierende T-Zellen im Fokus der Forschung. Im Gegensatz dazu setzen Surace und ihre Kolleginnen und Kollegen ihren Forschungsschwerpunkt auf die erst kürzlich entdeckten Innate Lymphoid Cells (ILCs). Dabei handelt es sich um eine spezifische Art der Lymphozyten, die, wie man herausgefunden hat, ebenfalls Tumore infiltrieren. Diese speziellen Zellen sind Bestandteil des Gewebes maßgeblich dafür verantwortlich, den Stoffwechsel zwischen den Zellen aufrecht zu halten.

Die Forschenden erhoffen sich neue Erkenntnisse, indem sie den Stoffwechsel der Zellen innerhalb der sogenannten Tumor-Mikroumgebung genauestens studieren. Hierfür nutzen sie eine Vielzahl an Methoden. Dazu gehören neben Messverfahren wie der Massenspektrometrie und der Durchflusszytometrie auch noch weitere bildgebende Verfahren. Laura Surace ist zuversichtlich: „Unsere Forschung wird nicht nur dazu beitragen, Biomarker für die Tumorprogression und die Wirksamkeit der Behandlung zu identifizieren, sondern auch dazu beitragen, neue Stoffwechselziele für innovative Therapien zu definieren.“

Über Umwege nach Bonn

Laura Surace begann ihre akademische Laufbahn mit einem Bachelor- und Masterstudium in Biochemie, Molekularbiologie und Genetik an der Universität von Pavia in Italien. Im Anschluss daran promovierte die gebürtige Italienerin an der Universität von Zürich im Bereich der Tumorimmunologie. Nach einer fünfjährigen Tätigkeit am Pariser Institute Pasteur lehrt und forscht sie seit 2021 an der Universität Bonn.

„Wir haben uns sehr über die positive Nachricht gefreut und sind überaus glücklich, eine so begabte Wissenschaftlerin in unseren Reihen zu haben“, sagt Prof. Dr. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn.

Kontakt für die Medien:

Dr. Laura Surace
Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie Universitätsklinikum Bonn
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Bilder:

Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Gefördert
Dr. Laura Surace vom Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie
Foto: Universitätsklinikum Bonn
https://cams.ukb.uni-bonn.de/presse/pm-052-2023/images/W-KCP-P-4507-Surace_Laura-2021-06-07-007666-1.jpg


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Das Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Bonn ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute am Universitätsklinikum zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller bösartigen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. 2018 wurde aus dem seit 2007 bestehenden CIO Köln Bonn mit den universitären Krebszentren aus Aachen, Köln und Düsseldorf das "Centrum für Integrierte Onkologie - CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf" gegründet. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen.

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 480.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Frauen und Männer in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.

 
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