Erstkontakt im CIO | Behandlung im CIO | Informationen und Links
Lungenkrebs ist noch immer die häufigste Krebstodesursache weltweit. In Deutschland erkranken ca. 50.000 Patient*innen jährlich an Lungenkrebs. Die meisten von ihnen (ca. 85%) können nicht mehr operiert werden, weil sich der Tumor schon zu weit im Körper ausgebreitet hat. Für diese Patient*innen war bis vor kurzem die Chemotherapie die einzige Therapiemöglichkeit, leider mit nicht allzu guter Wirksamkeit und mit nicht unerheblichen Nebenwirkungen. Durch ein besseres Verständnis der Biologie des Lungenkarzinoms kann nun ein Teil der Patient*innen mit sogenannten zielgerichteten Therapien behandelt werden, die weit besser wirken als Chemotherapie und weniger Nebenwirkungen haben. Voraussetzung ist allerdings eine umfassende molekulare Diagnostik im Tumorgewebe mit dem Nachweis sogenannter Treibermutationen. Auch für die Patient*innen, bei denen keine solche Treibermutation gefunden wird, gibt es mit den neuen Immuntherapien zunehmend wirksamere Alternativen zur Chemotherapie.
Lungenkrebs gehört zu den wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkten im CIO.
Erstgespräch im CIO
Im ersten Gespräch mit den CIO-Lots*innen und den behandelnden Ärzt*innen wird zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst.
Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Expert*innen der Fachdisziplinen Internistische Onkologie, Pneumologie, Strahlentherapie, Thoraxchirurgie, Pathologie, Radiologie und Nuklearmedizin in den wöchentlichen Tumorboards gemeinsam, um welchen Krebs es sich genau handelt und wie weit er fortgeschritten ist. Auf dieser Basis erarbeiten sie eine individuelle Therapieempfehlung.
Behandlung im CIO
Im CIO bieten wir für Patient*innen mit Lungenkrebs
- eine umfassende Diagnostik mit modernsten Methoden der interventionellen Endoskopie, Radiologie, Nuklearmedizin und Molekularpathologie
- eine interdisziplinäre Behandlungsplanung für alle operativen, radiotherapeutischen und medikamentösen Therapieverfahren
- eine umfassende molekulare Diagnostik der Tumoren, um für jeden Patienten und Patientin ein individuelles Behandlungskonzept erarbeiten zu können ( Netzwerk Genomische Medizin)
- ein umfangreiches Studienangebot für modernste zielgerichtete und Immuntherapien
- eine persönliche und unterstützende Betreuung von Patient*innen und Angehörige durch unsere Patientenlots*innen und durch eine enge Zusammenarbeit mit unserer Palliativmedizin, Psychoonkologie, Ernährungsberatung und Sporttherapie
Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Expert*innen an den so genannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen in den standortübergreifenden interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPss). Die IOP Lungenkrebs passt ihre SOPs regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse sowie die Gegebenheiten an den vier Standorten an.
Personalisierte Therapie bei Lungenkrebs
Für Lungenkrebspatient*innen haben Therapieansätze der Personalisierten Medizin in den letzten Jahren neue Hoffnung gebracht. Der Ansatz basiert auf der Erkenntnis, dass kein Krebs wie der andere ist. So hängt die Aggressivität eines Tumors von seinem genetischen Profil, aber auch von den Reaktionen des ihn umgebenden Gewebes und der Immunreaktion des Organismus ab. Das alles muß bei der Auswahl einer für die Patient*innen passenden Therapie mit berücksichtigt werden.
Heute kann bereits bei über der Hälfte der Patient*innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs mittels einer genetischen Analyse festgestellt werden, welche Art der Zellveränderung bei ihnen zu der krankhaften Wucherung führt. Diese Untersuchungen (Sequenzierungen) werden im pathologischen Institut des Universitätsklinikums Bonn durchgeführt. Für einige der Mutationen gibt es bereits zugelassene Medikamente, weitere sind in der klinischen Erprobung.
Das CIO hat über das „Netzwerk Genomische Medizin“ (NGM) mit fast allen großen Krankenkassen Verträge zur Abrechnung der notwendigen molekulardiagnostischen Untersuchungen abgeschlossen und kann auch einen für die Patient*innen kostenlosen Zweitmeinungsservice anbieten. Ausführliche Informationen dazu – sowie zu allen aktuellen Klinischen Studien zum Thema Lungenkrebs finden Sie auf der Webseite des › NGM.
Supportive Maßnahmen
Begleitend zur therapeutischen Behandlung der Erkrankung ermöglichen wir allen schwer erkrankten Patient*innen immer auch die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.
Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen
Informationen und Links
Ausführliche Informationen zum Thema Lungenkrebs finden Sie auf der › Webseite der Deutschen Krebshilfe. Die › Blauen Ratgeber der Deutschen Krebshilfe bieten Betroffenen, Angehörigen und Interessierten hilfreiche und ausführliche Materialien zu den Themen Krebstherapie, Prävention und Früherkennung.
In ihrem › Onko-Internetportal stellt die Deutsche Krebsgesellschaft Basis-Informationen für Patient*innen zu einem Großteil aller Krebserkrankungen bereit.
Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat umfangreiches Material auf seiner › Webseite. Darüber hinaus besteht hier die schnelle Möglichkeit, telefonisch (von 8 bis 20 Uhr) oder per Mail unverbindlich Fragen an ein Expert*innenteam zu stellen.
Auf der Webseite › patienten-information.de informieren die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung einfach und verständlich über Erkrankungen oder andere wichtige Gesundheitsthemen.