Erste Symptome | Erstkontakt im CIO | Behandlung im CIO | Informationen und Links
Das multiple Myelom ist eine der häufigsten Tumorerkrankungen von Knochen und Knochenmark. Dabei entwickeln sich im Knochenmark typischerweise mehrere Tumorherde. Ist nur ein einzelner Tumor vorhanden, spricht man von einem Plasmozytom. Beim multiplen Myelom vermehren sich die Plasmazellen (Untergruppe der weißen Blukörperchen) im Knochenmark unkontrolliert und stören so das Wachstum gesunder blutbildener Zellen. Dies führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und hat oft auch eine Blutarmut mit Müdigkeit und Leistungsverlust zur Folge.
Die seltene Erkrankung wird hauptsächlich bei älteren Menschen festgestellt, das mittlere Alter zum Erkrankungszeitpunkt liegt bei 69 Jahren.
Das multiple Myelom gehört zu den so genannten › Non-Hodgkin-Lymphomen, denn der Ursprung der Krankheit liegt im lymphatischen System.
Erste Symptome
Die ersten Anzeichen eines Multiplen Myeloms sind meisten uncharakteristisch:
- Rücken- bzw. Knochenschmerzen
- Blutarmut und damit einhergehende Abgeschlagenheit
- verstärkte gesundheitliche Anfälligkeit
Erstgespräch im CIO
Im ersten Schritt der Behandlung geht es deshalb darum, sicher festzustellen, ob der Patient oder die Patientin wirklich am multiplen Myelom erkrankt ist. Üblicherweise werden dazu Blut und Urin getestet sowie eine Knochenmarkpunktion gemacht. Bei einer Knochenmarkpunktion wird das Knochenmark meistens aus dem Beckenknochen oder dem Brustbein entnommen und dann von einem Pathologen genau untersucht.
Im ersten Gespräch mit den behandelnden Ärzt*innen wird zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst.
Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Spezialist*innen aus den Fachgebieten internistische Onkologie/Hämatologie, Pathologie, Strahlentherapie und Radiologie in den wöchentlichen Tumorboards gemeinsam, um welchen Krebs es sich genau handelt und wie weit dieser fortgeschritten ist. Auf dieser Basis erarbeiten sie dann eine individuelle Therapieempfehlung für die jeweiligen Patient*innen.
Behandlung im CIO
Normalerweise wird das multiple Myelom mittels Chemotherapie behandelt, für manche Patient*innen kann je nach Umstand auch eine autologe Stammzellentransplantation in Frage kommen.
In den Transplantationsambulanzen im CIO versorgen wir die Patient*innen, bei denen eine ambulante Behandlung möglich ist. Die stationäre Versorgung im Uniklinikum beruht auf einer außergewöhnlichen Erfahrung unserer Ärzt*innen und unseres pflegerischen Fachpersonal: Die Therapie des multiplen Myeloms ist komplex. Die enge fachübergreifende Zusammenarbeit im CIO Bonn schafft die besten Voraussetzungen, um den hohen Behandlungsanforderungen gerecht zu werden.
Autologe Stammzellentransplantation
Nach einer Hochdosis-Chemotherapie, die das erkrankte blutbildende System zerstört, werden den Patient*innen bei der autologen Stammzellentransplantation eigene Stammzellen transplantiert. Diese Zellen wurden den Patient*innen nach einer vorhergehenden Chemotherapie entnommen und eingefroren.
› Ausführliche Informationen zur autologen SZT bietet das Kompentenznetz Maligne Lymphome.
Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Expert*innen an den so genannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen in den standortübergreifenden interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPs). Die IOP Multiples Myelom passt ihre SOP regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse sowie die Gegebenheiten an den vier Standorten an.
Unsere Ziele bei der Behandlung von Patient*innen mit multiplem Myelom
- Eine optimale, interdisziplinär mit unseren Partner*innen im CIO und unseren Zuweisern abgestimmte Behandlung der Patient*innen auf der Basis der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse
- Eine umfassende menschliche Betreuung der schwerkranken Patient*innen in enger Abstimmung mit dem Zentrum für Palliativmedizin
- Die Verbesserung der Prognose von Patient*innen mit multiplem Myelom durch die Entwicklung personalisierter Therapieansätze und die Evaluation dieser in klinischen Studien
Netzwerke verbessern die Behandlung der Lymphom-Patient*innen im CIO
Zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten engagieren sich die Spezialist*innen im CIO in verschiedenen Netzwerken zu den verschiedenen Lymphomtypen, in denen sie die wissenschaftliche Forschung aktiv vorantreiben.
Im › Kompetenznetz Maligne Lymphome (KML) haben sich die führenden deutschen Forschergruppen und Versorgungseinrichtungen zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, Wissen zu bündeln und Forschungsergebnisse schnell in die Patient*innenversorgung zu übertragen. Sowohl für Ärzt*innen als auch für Patient*innen werden ausführliche Informationen über maligne Lymphome bereitgestellt.
Supportive Maßnahmen
Begleitend zur therapeutischen Behandlung der Erkrankung ermöglichen wir allen schwer erkrankten Patient*innen immer auch die Mitbetreuung durch die › Palliativmedizin. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.
Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der › Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen
Informationen und Links
Ausführliche Informationen zum Thema Krebs finden Sie auf der › Webseite der Deutschen Krebshilfe. Die › Blauen Ratgeber der Deutschen Krebshilfe bieten Betroffenen, Angehörigen und Interessierten hilfreiche und ausführliche Materialien zu den Themen Krebstherapie, Prävention und Früherkennung.
In ihrem › Onko-Internetportal stellt die Deutsche Krebsgesellschaft Basis-Informationen für Patient*innen zu einem Großteil aller Krebserkrankungen bereit.
Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat umfangreiches Material auf seiner › Webseite. Darüber hinaus besteht hier die schnelle Möglichkeit, telefonisch (von 8 bis 20 Uhr) oder per Mail unverbindlich Fragen an ein Expert*innenteam zu stellen.
Weitere Informationen und Veranstaltungshinweise zum Thema Leukämien und Lymphome finden Sie bei der › Deutschen Leukämie- und Lymphom-Hilfe.
Das › Kompetenznetz Maligne Lymphome bietet einen umfassenden Überblick zu den Lymphomtypen, ihren Therapiemöglichkeiten und Studien.
Auf der Webseite › patienten-information.de informieren die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung einfach und verständlich über Erkrankungen oder andere wichtige Gesundheitsthemen.