Erste Symptome | Erstkontakt im CIO | Behandlung im CIO | Informationen und Links | Selbsthilfe
Schilddrüsenkrebs ist eine seltenere Krebsart: In Deutschland erkranken daran jedes Jahr etwa 6.200 Menschen. Die Erkrankung kann grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten.
Schilddrüsenzentrum im CIO
Über die Schilddrüsenzentren sind alle beteiligten Fachärzt*innen, aber auch der Pflegedienst, der Sozialdienst und die Psychoonkologie eng miteinander vernetzt. So wird gewährleistet, dass jeder Patient und jede Patientin eine sichere Diagnose und eine individuell abgestimmte Therapie erhält.
Erste Symptome
Folgende Anzeichen können erste Symptome eines Schilddrüsenkarzinoms sein:
- Druckgefühl im Hals
- Heiserkeit
- Atem- und Schluckbeschwerden
- vergrößerte Lymphknoten im Halsbereich
Je früher ein Krebs der Schilddrüse erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen der Patient*innen. Besonders wichtig ist es deswegen, auf den eigenen Körper zu achten und vor allem sofort einen Arzt oder Ärztin aufzusuchen, wenn sich ein Kropf in kurzer Zeit auffällig verändert.
Erstgespräch im CIO
Viele Patient*innen kommen zu uns CIO, weil ihr behandelnder Arzt oder Ärztin beim Abtasten eine auffällige Schwellung entdeckt hat. In einem ersten Schritt geht es unseren Ärzt*innen deshalb darum, sicher festzustellen, ob es sich bei dem Verdacht wirklich um Schilddrüsenkrebs handelt. Im ersten Gespräch mit den behandelnden Ärzt*innen wird daher zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst.
Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Expert*innen aus den Fachdisziplinen Chirurgie, Nuklearmedizin und Endokrinologie in den regelmäßig stattfindenden Tumorboards gemeinsam, um welchen Krebs es sich genau handelt und wie weit dieser fortgeschritten ist.
Um das bei einem Schilddrüsenkarzinom eindeutig zu bestimmen, wird normalerweise eine Szintigraphie gemacht. Die Nuklearmediziner*innen im CIO nutzen dieses Verfahren, um mit Hilfe radioaktiv markierter Stoffe (so genannter Tracer) die Krebszellen sichtbar zu machen. Das Schilddrüsengewebe speichert Jod. Deswegen wird zur Krebsdiagnose in der Schilddrüse mit radioaktivem Jod gearbeitet. So genannte „kalte Knoten“ nehmen weniger Jod auf als das restliche Schilddrüsengewebe. Sie geben somit weniger radioaktive Strahlen ab und erscheinen auf dem Szintigramm deswegen in einer anderen Farbe als die restlichen Körperzellen. So kann man erkennen, ob ein Schilddrüsenkarzinom vorhanden ist.
Wenn sich bei der Szintigrafie der Verdacht auf Schilddrüsenkrebs erhärtet, werden die verdächtigen Zellen durch eine Feinnadelpunktion aus der Schilddrüse entnommen und von erfahrenen Patholog*innen im CIO untersucht. Auf der Basis dieser Erkenntnisse erarbeiten die Ärzt*innen im CIO dann eine individuelle Therapieempfehlung für die jeweiligen Patient*innen. Die Voraussetzungen dafür sind eine gute Diagnostik und viel Erfahrung bei der Interpretation der Ergebnisse.
Behandlung im CIO
Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
In unseren Therapieentscheidungen orientieren wir uns an den so genannten S1-/S2-Leitlinien der › AWMF. Darüber hinaus haben wir zu fast allen Krebserkrankungen in den standortübergreifenden interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOP) eigene Behandlungsleitlinien (SOPs) formuliert. Die IOP Schilddrüsenkrebs passt ihre SOP regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse sowie die Gegebenheiten an den vier Standorten an.
Verschiedene Arten von Schilddrüsenkrebs - Unterschiedliche Behandlung
Das Schilddrüsenzentrum im CIO bieten eine interdisziplinäre Behandlung nach aktuellen nationalen und internationalen Behandlungsrichtlinien und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ob konservative oder operative Therapie - gemeinsam mit den Expert*innen stimmen Sie die optimale Behandlung für sich ab.
Wie der Schilddrüsenkrebs behandelt wird, hängt vor allem von der Art des Karzinoms ab.
Schilddrüsenkarzinome werden unterschieden in:
- Differenzierte Karzinome (papilläre und follikuläre Karzinome)
- Medulläre Karzinome
- Undifferenzierte Karzinome
Differenzierte Karzinome (papilläre und follikuläre Karzinome)
Die differenzierten Tumore des Schilddrüsenkrebses gehören zu den Tumoren mit der höchsten Heilungsrate. Die Kombination von operativem Eingriff und einer Radiojodtherapie hat sehr gute Aussichten auf Erfolg. Die Radiojodtherapie ist eine Strahlentherapie, die mit einem radioaktiven Jod arbeitet. Dieses wird von dem Tumorgewebe aufgenommen und so von innen bestrahlt und zerstört. Bei einem Rückfall kann es sein, dass die Patient*innen nicht mehr auf diese Therapie ansprechen. Sie werden dann mit Medikamenten weiterbehandelt.
Medulläre Karzinome
Das medulläre Schilddrüsenkarzinom (MTC) ist ein bösartiger Tumor der C-Zellen der Schilddrüse und sehr selten. Wie auch bei einigen anderen Krebsarten, kann es vorkommen, dass Patient*innen, die an medullären Schilddrüsenkarzinomen erkranken, erblich vorbelastet sind. Diese erblich verursachten medullären Karzinome entstehen im Rahmen einer multiplen endokrinen Neoplasie, eine Erbkrankheit, die Tumoren in hormonproduzierenden Organen verursachen kann. Da medulläre Karzinome kein Jod speichern und daher nicht auf die Radiojod-Therapie ansprechen, ist die operative Entfernung meistens die Therapie der Wahl.
Undifferenzierte Karzinome
Genau wie das medulläre Schilddrüsenkarzinom kann das undifferenzierte Schilddrüsenkarzinom kein Jod speichern und somit nicht mittels Radiojodtherapie behandelt werden. Daher ist auch hier die Operation die wichtigste Therapiemöglichkeit.
Unsere Ziele bei der Behandlung von Patient*innen mit Schilddrüsenkrebs
- Eine optimale, interdisziplinär mit unseren Partner*innen im CIO und unseren Zuweiser*innen abgestimmte Behandlung unserer Patient*innen auf der Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse.
- Eine umfassende menschliche Betreuung unserer schwerkranken Patient*innen in enger Abstimmung mit dem Zentrum für Palliativmedizin.
- Die Verbesserung der Prognose von Patient*innen mit Schilddrüsenkrebs durch die Entwicklung personalisierter Therapieansätze und die Evaluation dieser in klinischen Studien.
Supportive Maßnahmen
Begleitend zur therapeutischen Behandlung der Erkrankung ermöglichen wir allen schwer erkrankten Patient*innen immer auch die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.
Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen
Informationen und Links
Ausführliche Informationen zum Thema Krebs finden Sie auf der › Webseite der Deutschen Krebshilfe. Die › Blauen Ratgeber der Deutschen Krebshilfe bieten Betroffenen, Angehörigen und Interessierten hilfreiche und ausführliche Materialien zu den Themen Krebstherapie, Prävention und Früherkennung.
In ihrem › Onko-Internetportal stellt die Deutsche Krebsgesellschaft Basis-Informationen für Patient*innen zu einem Großteil aller Krebserkrankungen bereit.
Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat umfangreiches Material auf seiner › Webseite. Darüber hinaus besteht hier die schnelle Möglichkeit, telefonisch (von 8 bis 20 Uhr) oder per Mail unverbindlich Fragen an ein Expertenteam zu stellen.
Auf der Webseite › patienten-information.de informieren die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung einfach und verständlich über Erkrankungen oder andere wichtige Gesundheitsthemen.
Selbsthilfe
Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V.
Die Schilddrüsen-Liga ist in Bonn ansässig und der Dachverband von ca. 25 Selbsthilfegruppen für Schilddrüsenkranke und deren Angehörige. Seit 1995 unterstützt die Organisation die Gründung und Koordination regionaler Selbsthilfegruppen und bietet persönliche Beratung von Betroffenen an.
Der Verein trifft sich auch alle zwei Monate in der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin in der Uniklinik Köln.