Erstkontakt im CIO | Behandlung im CIO | Informationen und Links
Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom, auch: HCC) ist in Deutschland eine eher seltene Erkrankung. Rund 8.300 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an primärem Leberkrebs. Es gibt keine spezifischen Symptome, die auf die Erkrankung hinweisen. Bösartige Lebertumoren werden meist relativ spät festgestellt und sind dann oft mit einer starken Schädigung des Organs verbunden. Je früher der Krebs daher festgestellt wird und je besser die Leberfunktion noch erhalten ist, desto günstiger die Prognose.
Bei den Lebermetastasen handelt es sich nicht um Leberkrebs im eigentlichen Sinne. Die Metastasen in der Leber entstehen vielmehr durch Zellen, die sich von einem anderen Ursprungstumor abgelöst haben und mit dem Blut über Venen und Arterien in die gut durchblutete Leber gespült wurden. Häufig handelt es sich bei den Ursprungstumoren um Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Magenkrebs oder Speiseröhrenkrebs. Die Behandlung der Metastasen ist von ihrer Art und Anzahl - aber vor allem von dem Ursprungstumor abhängig.
Ein primärer Leberkrebs entsteht zu einem Großteil der Fälle in Verbindung mit einer Leberzirrhose. Eine Leberzirrhose ist meistens durch eine chronische Erkrankung mit Hepatitis B oder Hepatitis C verursacht. Es gibt kein gesetzliches Früherkennungsangebot (Screening), aber Angehörige der Risikogruppen sollten sich unbedingt regelmäßig kontrollieren lassen.
Risikofaktoren für die Erkrankung mit Leberkrebs sind
- Leberzirrhose
- Hepatitis B
- Hepatitis C
- stark erhöhter Alkoholkonsum
Die Infektion mit Hepatitis B ist einer der Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Leberkrebs. Die beste Möglichkeit, diesem Risiko vorzubeugen, ist die Impfung. Lesen Sie mehr darüber auf den Seiten des › Robert-Koch-Instituts oder der › Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Erstgespräch im CIO
Im ersten Gespräch mit den behandelnden Ärzt*innen wird zunächst überprüft, ob der Patient oder Patientin zu einer der Risikogruppen gehört und alle wichtigen Informationen oder Befunde vorliegen. Falls nicht werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst. Alle weiteren Schritte der Behandlung werden ausführlich mit den Patient*innen besprochen.
Üblicherweise wird zur Sicherung der Diagnose eine Untersuchung mittels Ultraschall, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie durchgeführt. Zusätzlich kann noch eine Gewebeprobe entnommen werden, die im Labor von einem erfahrenen Patholog*innen untersucht wird.
Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Expert*innen aus den Fachdisziplinen Onkologie, Pathologie, Gastroenterologie, Chirurgie, Nuklearmedizin und Radiologie (Verlinkung Unterseite "Leberkrebszentrum") in den regelmäßig stattfindenden fachübergreifenden Tumorboards gemeinsam, um welchen Krebs es sich genau handelt und wie weit dieser fortgeschritten ist. Auf dieser Grundlage erarbeiten sie dann eine individuelle Behandlungsempfehlung. Ob ein Leberzellkarzinom beispielsweise operiert werden kann, hängt vor allem von der Größe und Lage des Tumors ab. Voraussetzung für eine gute Therapieentscheidung sind eine gute Diagnostik und viel Erfahrung bei der Interpretation der Ergebnisse – beides zusammen bildet die entscheidende Grundlage für die individuelle Therapieempfehlung.
Behandlung im CIO
Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Expert*innen an den so genannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen in den standortübergreifenden interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPss). Die IOP Leberkrebs und die IOP Lebermetastasen passen ihre SOPs regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse sowie die Gegebenheiten an den vier Standorten an.
Unsere Ziele bei der Behandlung von Patient*innen mit Leberkrebs
- Eine optimale, interdisziplinär mit unseren Partner*innen im CIO und unseren Zuweiser*innen abgestimmte Behandlung unserer Patient*innen auf der Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse
- Eine umfassende menschliche Betreuung unserer schwerkranken Patient*innen in enger Abstimmung mit dem Zentrum für Palliativmedizin
- Die Verbesserung der Prognose von Patient*innen mit Leberkrebs durch die Entwicklung personalisierter Therapieansätze und die Evaluation dieser in klinischen Studien
Klinische Studien zum Leberzellkarzinom
Die erfolgreiche Umsetzung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse in die Therapiekonzepte von Krebspatient*innen ist unser großes Anliegen. Damit unsere Patient*innen von den neuesten Forschungserkenntnissen profitieren, bieten wir ihnen - wenn möglich - die Teilnahme an klinischen Studien an.
In den vergangenen Jahren haben insbesondere die neuen, auf molekularer Ebene wirkenden Medikamente, die Lebenszeit von Patient*innen mit fortgeschrittenem Leberkrebs verlängert. Im Mittelpunkt der Studien stehen daher Einzel- und Kombinationstherapien mit diesem Tyrosinkinasehemmer.
Supportive Maßnahmen
Begleitend zur therapeutischen Behandlung der Erkrankung ermöglichen wir allen schwer erkrankten Patient*innen immer auch die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.
Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen
Informationen und Links
Ausführliche Informationen zum Thema Leberkrebs und Lebermetastasen finden Sie auf der › Webseite der Deutschen Krebshilfe. Die › Blauen Ratgeber der Deutschen Krebshilfe bieten Betroffenen, Angehörigen und Interessierten hilfreiche und ausführliche Materialien zu den Themen Krebstherapie, Prävention und Früherkennung.
In ihrem › Onko-Internetportal stellt die Deutsche Krebsgesellschaft Basis-Informationen für Patient*innen zu einem Großteil aller Krebserkrankungen bereit.
Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat umfangreiches Material auf seiner › Webseite. Darüber hinaus besteht hier die schnelle Möglichkeit, telefonisch (von 8 bis 20 Uhr) oder per Mail unverbindlich Fragen an ein Expert*innenteam zu stellen.
Auf der Webseite › patienten-information.de informieren die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung einfach und verständlich über Erkrankungen oder andere wichtige Gesundheitsthemen.
Eine eigene › Patient*innenleitlinie zum Thema Leberkrebs wurde vom "Leitlinienprogramm Onkologie" entwickelt - darin werden in patient*innengerechter Sprache angemessene Vorgehensweisen bei ausgewählten onkologischen Erkrankungen beschrieben. Das Programm ist eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V., der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und der Deutschen Krebshilfe e.V..
CIO-Patientenlotsen
Unsere CIO-Patientenlotsen sind Ihre zentralen Ansprechpartner*innen für alle Fragen vor, nach und während der Krebsbehandlung.
Hier erfahren Sie mehr
Ihr Organkrebszentrum
Unsere zertifizierten Organkrebszentren beinhalten alle wichtigen Informationen zu Ihrer individuellen Krebsbehandlung.
Hier erfahren Sie mehr
Tumorboards
Sowohl unsere Patient*innen als auch externe Zuweiser*innen finden hier eine tabellarische Übersicht über unsere Tumorboardzeiten.
Hier erfahren Sie mehr
Das CIO Bonn ist Teil des Krebszentrums CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf.
Lesen Sie mehr darüber auf der gemeinsamen Webseite des Centrums für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf.