Aleksandra Pandyra ist Professorin für „Translationale Immunologie“ am Universitätsklinikum Bonn
Bonn, 15. Dezember – Prof. Aleksandra Pandyra hat die Professur „Translationale Immunologie“ am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) angetreten. Die Spezialistin entwickelt neue therapeutische Ansätze gegen Krebs und Virusinfektionen. Dazu kombiniert sie die molekulare Onkologie mit der Immunologie, um anti-tumorale und anti-virale Immunantworten zu ergründen. Eine zentrale Frage ist, wie Abwehrzellen in der Tumormikroumgebung das Fortschreiten der Krankheit beeinflussen. Prof. Pandyra hat ihre wissenschaftliche Ausbildung in Kanada absolviert. Jetzt kommt sie vom Universitätsklinikum Düsseldorf.
In Kanada erforschte Prof. Pandyra eine mögliche Anwendung von Statinen, die üblicherweise als Cholesterinsenker eingesetzt werden, als Mittel gegen Krebs. In ihrer aktuellen präklinischen translationalen Forschung konzentriert sie sich weiterhin auf neue Indikationen für bereits vorhandene Wirkstoffe, fachsprachlich Drug-Repurposing, und zwar im Kontext von Virusinfektionen und bösartigen Tumoren. „Mein Ziel ist es, auf diesem Weg neue Substanzen zu entdecken, die die Reaktion des Immunsystems modulieren“, sagt Prof. Pandyra. In Mausmodellen testet ihre Arbeitsgruppe die potentielle Wirksamkeit solcher neuartiger antiviraler und antitumoraler Wirkstoffkandidaten.
Impfstoffe als Trainer für das Immunsystem
Zudem nimmt Prof. Pandyra myeloische Zellen, die zum blutbildenden System gehören, in den Fokus. Sie untersucht deren Auswirkungen auf Infektionen sowie auf das die Krebsgeschwulst eng umgebende nichtbösartige Gewebe. Diese Mikroumgebung hat Einfluss auf Wachstum und Ausbreitung des Tumors. Mit Hilfe genetischer Modelle manipuliert das Team um Prof. Pandyra spezifische Gene in myeloischen Zellen und untersucht, wie sich dies auf die anti-virale und anti-tumorale Immunität auswirkt.
Prof. Pandyra überprüft darüber hinaus Optionen bestimmter Impfstoffe. „Können Impfstoffe das Immunsystem so trainieren, dass es die schädlichen Auswirkungen einer chronischen Virusinfektion und das Fortschreiten des Tumors abschwächt?“, bringt Prof. Pandyra die Fragestellung auf den Punkt.
„Aufgrund der Weltklasse-Immunologie-Forschung gern nach Bonn gekommen“
Das Spannendste zu Beginn ihrer Tätigkeit am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des UKB ist für Prof. Pandyra, dass es ein ideales Umfeld für translationale Forschung bietet. Das Institut verfügt über das klinische Studienzentrum, die Phase-I-Einheit, die Biobank, die Labordiagnostik und ein hervorragendes, exzellentes Forschungsumfeld mit einer Reihe von Arbeitsgruppen in den Bereichen Immunologie und Infektion – „alles unter einem Dach“. Darüber hinaus ist das UKB-Institut in das Exzellenzcluster ImmunoSensation2 der Universität Bonn integriert, ein international anerkanntes Zentrum für immunologische Forschung. „Die Exzellenz des Umfelds wird durch das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung noch gesteigert. Ich freue mich sehr, hier zu sein und über die Möglichkeit, in diesem Umfeld zu arbeiten“, sagt Prof. Pandyra.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / Rolf Müller
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Das Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Bonn ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute am Universitätsklinikum zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller bösartigen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. 2018 wurde aus dem seit 2007 bestehenden CIO Köln Bonn mit den universitären Krebszentren aus Aachen, Köln und Düsseldorf das "Centrum für Integrierte Onkologie - CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf" gegründet. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen.
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 480.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Frauen und Männer in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.