Bonn, 20. September 2018 – Darmkrebs ist eine der drei häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Für 2018 werden an die 60.000 Neuerkrankungen prognostiziert – dabei sind die Chancen der Früherkennung und damit der Vorbeugung einer Krebserkrankung mittlerweile sehr gut. Weil mit steigendem Lebensalter auch das Erkrankungsrisiko zunimmt, empfehlen Mediziner, mit den Vorsorgeuntersuchungen schon ab dem 50. Lebensjahr zu beginnen. Dr. Eckart von Hirschhausen, bekannt als Moderator, Mediziner und Kabarettist, ist nun mit gutem Beispiel vorangegangen und hat am Universitätsklinikum Bonn (UKB) eine Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen. Die Untersuchung wird im Rahmen der WDR-Sendung „Hirschhausens Quiz des Menschen XXL“ im Ersten Deutschen Fernsehen um 20:15 Uhr thematisiert.
„Die wichtigste Form der Prophylaxe ist die Darmspiegelung“, sagt Prof. Christian Strassburg, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I, der die Untersuchung bei Dr. Eckart von Hirschhausen durchgeführt hat. Im Unterschied zu anderen Krebsarten können mit der endoskopischen Untersuchung des Darms nicht nur Krebserkrankungen frühzeitig erkannt werden, sondern auch bereits vorhandene Vorstufen, die sogenannten Polypen, gefunden werden. Diese werden bei der Untersuchung gleich entfernt und damit die weitere Entstehung von Krebs effektiv verhindert. Entsprechend ist festzustellen, dass seit Einführung der Vorsorge durch Darmspiegelungen die Zahl an Darmkrebserkrankungen rückläufig ist.
Untersuchung für die Gesundheit - gegen Vorurteile
„Vor diesem Hintergrund wollte ich den drei häufigsten Vorurteilen nachgehen, die vor allem Männer von der Vorsorgeuntersuchung abhalten: Die Darmspiegelung bringt nichts, die Darmspiegelung tut weh und die Darmspiegelung ist peinlich“, stellt Dr. Eckart von Hirschhausen im Trailer zur Sendung fest. Der Moderator, der gerade 51 Jahre alt geworden ist, folgte der Empfehlung der Fachgesellschaften, nach der Männer sich ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren untersuchen lassen sollten, und ließ sich am Universitätsklinikum Bonn untersuchen. Das Ergebnis formuliert er eindeutig: „Ich fasse zusammen: Es bringt was – weil der Polyp, der bei mir gefunden wurde, sich nicht mehr weiterentwickeln kann, sondern im Glas ist. Es tut nicht weh, zumindest kann ich mich nicht erinnern. Und sollte es einem peinlich sein?“ Bei der Antwort auf diese Frage sind sich von Hirschhausen und Professor Strassburg einig: „Peinlich wäre es nur, wenn man es nicht macht und an einem Tumor erkrankt, den man hätte verhindern können.“
Die Untersuchung, der Ablauf sowie weitere Gespräche mit Professor Strassburg aus der Medizinischen Klinik I am UKB werden am Samstag, 22. September 2018 im Rahmen der Sendung „Hirschhausens Quiz des Menschen XXL“ im Ersten Deutschen Fernsehen um 20:15 Uhr ausgestrahlt.
Dr. Eckart von Hirschhausen spricht in der Sendung mit einem Patienten, der unter einer erblichen Darmkrebsform - einer familiären adenomatösen Polyposis (FAP) - leidet. Dieses ist ein wissenschaftlicher Schwerpunkt der Medizinischen Klinik I und des Nationalen Zentrums für erbliche Tumorerkrankungen ( nzet.de). Dr. Robert Hüneburg, ebenfalls von der Medizinischen Klinik I am UKB, betont daher im Beitrag, dass die Beratung von Familien, in denen in jungen Jahren Darmkrebs aufgetreten ist, sehr wichtig ist.
Dazu werden am UKB und der Medizinischen Klinik I Beratungen und Vorsorgeuntersuchungen für Familien mit einer Häufung von Darmkrebs oder einem jungen Erkrankungsalter angeboten. Termine werden nach Überweisung durch den Hausarzt unter der Telefonnummer (0228) 287-15260 oder 228 287-19512 vergeben.
Fakten zum Darmkrebs
Darmkrebs ist eine der drei häufigsten Krebserkrankungen bei Männern und Frauen in Deutschland – die Erkrankung macht annähernd 13 Prozent aller Krebserkrankungen aus. Für 2018 werden für Männer 33.000 und für Frauen 26.000 Neuerkrankungen prognostiziert. Die Wahrscheinlichkeit, nach einem entdeckten Darmkrebs die nächsten fünf Jahre zu überleben liegt derzeit bei 60 Prozent. Männer haben eine höhere Wahrscheinlichkeit zu erkranken als Frauen, wobei bei Männern und Frauen das Risiko bis ins hohe Alter kontinuierlich zunimmt. Vor diesem Hintergrund wird nach neusten Empfehlungen die Vorsorge bei Männern nicht erst ab dem 55. sondern ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. Risikofaktoren für Darmkrebs sind Tabakkonsum, Übergewicht, Bewegungsmangel und ballaststoffarme Ernährung das Darmkrebsrisiko. Zudem gibt es Hinweise auf Risiken aufgrund regelmäßigen Alkoholgenuss’, Konsum von viel rohem Fleisch und Fleischprodukten. Nicht beeinflussbare Risiken sind Erkrankungen bei Verwandten ersten Grades und das Vorkommen von Darmkrebs in jüngeren Jahren. Vor diesem Hintergrund sind die Darmkrebsvorsorge und die Erfassung der Familiengeschichte wichtige Faktoren für die Gesundheit und die Lebenserwartung.
Kontakt:
Susanne Wagner
stellv. Pressesprecherin
Tel.: 0228 287 19891
E-Mail: susanne.wagner[at]ukbonn.de