2019 02 19 fortschritt bei der therapie aggressiver hirntumoreProf. Dr. Ulrich Herrlinger und Dr. Christina Schaub mit den Bildern eines Glioblastom-Patienten nach der Kombinationstherapie. Foto: © Katharina Wislsperger/Kommunikation und Medien des UKB

Krebsforscher der Universität Bonn vermelden einen bedeutenden Fortschritt bei der Behandlung des Glioblastoms. Rund ein Drittel aller Patienten leiden unter einer bestimmten Variante dieses häufigsten und aggressivsten Hirntumors. Sie überlebten mit der neuen Therapie im Schnitt um die Hälfte länger als Betroffene, die die Standardtherapie erhielten. Die Studie ist jetzt in der Zeitschrift „The Lancet“ erschienen.
 
Jährlich erkranken allein in Deutschland rund 2.400 Menschen an einem Glioblastom. Meist sind Erwachsene im Alter zwischen 50 und 70 Jahren betroffen. Die Patienten erhalten momentan nach einer Strahlentherapie in der Regel den Wirkstoff Temozolomid (TMZ). Dieser gilt als wirksamste Waffe gegen Glioblastome. Das Medikament verändert die Erbsubstanz DNA in den Krebszellen, die dadurch absterben. Der Tumor wächst daher zunächst einmal nicht weiter. Heilbar ist die Erkrankung bislang allerdings nicht.
 
Besonders gut hilft Temozolomid bei einer Unterform des Glioblastoms. Bei dieser ist in den Krebszellen eine Erbgut-Sequenz chemisch verändert, der so genannte MGMT-Promotor. Experten sprechen auch von einer MGMT-Promotor-Methylierung. Sie bewirkt, dass das von dem Promotor gesteuerte MGMT-Gen seltener abgelesen wird. Dadurch kann Temozolomid den Tumor besser angreifen. Seine Wirkung ist aber selbst in dieser Patientengruppe begrenzt. Daher versuchte man, das Medikament mit anderen Präparaten zu kombinieren, um so bessere Ergebnisse zu erzielen – lange Zeit ohne Erfolg.

 

Gut tolerierbare Nebenwirkungen

Hoffnung machte vor einigen Jahren eine Pilotstudie. In ihr hatten Wissenschaftler um Prof. Dr. Ulrich Herrlinger (Klinik für Neurologie und Centrum für Integrierte Onkologie (CIO), Universitätsklinikum Bonn) Temozolomid zusammen mit CCNU verabreicht, einem weiteren auf die DNA wirkenden Krebsmedikament. „Wir fanden damals erste Hinweise, dass diese Kombination die Prognose eventuell deutlich verbessern kann“, erklärt Herrlinger. „Um diese Ergebnisse zu bestätigen, haben wir mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine große Patientenstudie gestartet. Darin konnten wir jetzt zeigen, dass die Gabe von CCNU und TMZ die Überlebenszeit bei unseren Probanden tatsächlich deutlich verlängert, und das bei gut tolerierbaren Nebenwirkungen.“
 
An der jetzt veröffentlichten Studie waren insgesamt 17 Zentren in Deutschland mit knapp 130 Patienten beteiligt. Im Mittel überlebten die so behandelten Patienten rund vier Jahre, mehr als 16 Monate länger als bei alleiniger Gabe von TMZ. „Das ist ein bedeutender Erfolg“, sagt Herrlinger. „Seit der Erstzulassung von Temozolomid im Jahr 2005 hatte die Chemotherapie des Glioblastoms praktisch keine Fortschritte mehr gemacht.“ Die Forscher versuchen nun, die Therapie weiter zu verbessern, etwa durch eine Kombination von drei Medikamenten.
 
Allerdings profitieren nur die Patienten mit einem methylierten MGMT-Promotor von dem neuen Behandlungsansatz – gut ein Drittel aller Erkrankten. „Es handelt sich um eine für diese Untergruppe maßgeschneiderte Therapie“, betont Herrlinger. „Letztlich ist das ein erster Schritt hin zu einer personalisierten Krebsmedizin für Glioblastompatienten.“ Das Neuroonkologische Zentrum des Universitätsklinikums Bonn bietet diesen Patienten jetzt auch außerhalb von Studien die CCNU/TMZ-Kombination an.
        
Publikation: Ulrich Herrlinger u.a.: Lomustine-temozolomide combination therapy versus standard temozolomide therapy in patients with newly diagnosed glioblastoma with methylated MGMT promotor (CeTeG/NOA-09): a randomised, open label, phase 3 trial; The Lancet; DOI: 10.1016/S0140-6736(18)31791-4
 
Kontakt:
 
Prof. Dr. Ulrich Herrlinger
Leiter der Sektion Klinische Neuroonkologie
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Universitätsklinikum Bonn
Tel. 0228/28731241
E-Mail: ulrich.herrlinger[at]ukbonn.de

Sprechstunden

Sprechstunde der Chirurgie zu Leberkrebs

Sprechstunde der Chirurgie zu Leberkrebs

Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie

Zeit
Freitag
08:30 - 16:00 Uhr

Kontakt und Anmeldung
unter +49 (0) 228 287-15801
oder petra.lambert@ukbonn.de

Ansprechpartner*in
Prof. Dr. Manekeller, Prof. Dr. Matthaei

Sprechstunde der Medizinischen Klinik I zu Leberkrebs

Sprechstunde der Medizinischen Klinik I zu Leberkrebs

Medizinische Klinik und Poliklinik I - Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie, Nephrologie, Endokrinologie, Diabetologie

Zeit
täglich
08:00 - 14:00 Uhr

Kontakt und Anmeldung
unter+49 (0) 228 287-17017, +49 (0) 151 440 48541 

Ansprechpartner*in
Prof. Strassburg, PD Dr. Gonzalez-Carmona

Sprechstunde der Medizinischen Klinik III zu Leberkrebs

Sprechstunde der Medizinischen Klinik III zu Leberkrebs

Medizinische Klinik und Poliklinik III - Innere Medizin mit den Schwerpunkten Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie, Stammzelltransplantation und Rheumatologie

Zeit
Donnerstag
08:30 - 13:00 Uhr

Kontakt und Anmeldung
unter +49 (0) 228 287-17000 , +49 (0) 228 287-17050

Ansprechpartner*in
Dr. Mayer, PD Dr. Feldmann

Sprechstunde der Nuklearmedizin für Radioembolisation / selektive interne Radiotherapie (SIRT) bei Leberkrebs

Sprechstunde der Nuklearmedizin für Radioembolisation / selektive interne Radiotherapie (SIRT) bei Leberkrebs

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin

Zeit
täglich
08:00 - 13:00 Uhr

Kontakt und Anmeldung
unter +49 (0) 228 287-16171 

Ansprechpartner*in
Prof. Essler

Sprechstunde der Medizinischen Klinik I zu Gallengangskrebs

Sprechstunde der Medizinischen Klinik I zu Gallengangskrebs

Medizinische Klinik und Poliklinik I - Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie, Nephrologie, Endokrinologie, Diabetologie

Zeit
täglich
08:00 - 14:00Uhr

Kontakt und Anmeldung
unter +49 (0) 228 287-17017, +49 (0) 151 440 48541  

Ansprechpartner*in
Prof. Strassburg, PD Dr. Gonzalez-Carmona

Sprechstunde HIFU

Sprechstunde HIFU

Hoch-intensiver fokussierter Ultraschall in der Radiologischen Universitätsklinik 


Kontakt und Anmeldung
K. Bird, I. Zender
Tel.: +49 228 287-16464

O. Ramig
Tel.: +49 228 287-15395
FAX: +49 228 287-90-16464

E-Mail: kontakt-hifu@ukbonn.de

Ansprechpartner*in
Prof. Dr. med. H. Strunk, Priv.-Doz. Dr. med. Dr. rer. nat. M. Marinova


www.hifu-bonn.de
www.uni-bonn-radiologie.de

Sprechstunde der Medizinischen Klinik III zu Immunonkologie/ Immuntherapien

Sprechstunde der Medizinischen Klinik III zu Immunonkologie/ Immuntherapien

Medizinische Klinik und Poliklinik III - Innere Medizin mit den Schwerpunkten Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie, Stammzelltransplantation und Rheumatologie

Zeit
Dienstag und Donnerstag
08:00 - 12:00 Uhr

Kontakt und Anmeldung
unter +49 (0) 228 287-17000, +49 (0) 228 287-17050

Ansprechpartner*in
Univ.-Prof. Dr. Heine, Dr. Holderried

Sprechstunde der Humangenetik/ Klinisch-Genetische Ambulanz zu erblichen Tumorsyndromen

Sprechstunde der Humangenetik/ Klinisch-Genetische Ambulanz zu erblichen Tumorsyndromen

Institut für Humangenetik / MVZ Venusberg

Zeit
Montag - Freitag
08:00 - 13:00 Uhr

Kontakt und Anmeldung
unter +49 (0) 228 287-51000

Ansprechpartner*in
Team Prof. Aretz

CIO-Patientenlotsen

CIO-Patientenlotsen

Sofern die Patient*innen von ihrem behandelnden Arzt nicht direkt an eine Klinik zugewiesen werden, stehen die CIO-Patientenlotsen als Erstkontakt und Ansprechpartner*innen im CIO Bonn zur Verfügung.

Patientenlotsen CIO 2016 Centrum für Integrierte Onkologie Bonn (CIO)
Abteilung für Integrierte Onkologie
Centrum für Integrierte Onkologie (CIO)
Gebäude 20
Universitätsklinikum Bonn
Venusberg-Campus 1
D-53127 Bonn

Zeit
Montag - Freitag
08:00 - 15:30 Uhr

Kontakt und Anmeldung
Tel.: +49 (0) 228 287 – 17059
Fax: +49 (0) 228 287 – 9080052

E-Mail: CIO@ukbonn.de

Ansprechpartner*innen
Herr Univ.-Prof. Dr. Schmidt-Wolf
Direktor der Abteilung für Integrierte Onkologie

Herr Gluch, Dipl. Ges.-Ök.
Leiter Qualitätsmanagement und Kommunikation

Zertifiziert nach ISO 9001:2015

Zertifikat Leberkrebszentrum

Zertifikat Viszeralonkologisches Zentrum

Die Behandlungsqualität im Leberkrebszentrum ist über das Onkologische Zentrum im CIO Bonn DKG-zertifiziert.

ISO Zertifikat 9001:2015

Weitere Informationen zum Thema Leberkrebs

Diagnose und Therapie im CIO

Klinische Studien

Erfahren Sie hier mehr über alle aktuellen klinischen Studien im
CIO – Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf
› CIO Bonn
 

Molekulare Diagnosik

Erfahren Sie mehr über die Molekulare Diagnostik, die Strukturen des ZPM Bonn, sowie die Abteilung für Molekularpathologische Diagnostik.


Das CIO Bonn ist Teil des Krebszentrums CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf.
Lesen Sie mehr darüber auf der gemeinsamen Webseite des Centrums für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf.

Kooperationspartner*innen des Leberkrebszentrums im CIO Bonn

 

 

 

Abkürzungen & Infos


DKG
= Deutsche Krebsgesellschaft
ISO 9001 = Norm für Qualitätsmanagement

Alle Organkrebszentren im CIO Bonn haben Netzwerke mit Partner-Kliniken und niedergelassenen Onkologen aufgebaut.
Weitere Informationen zu den Zentren und ihren Kooperationspartnern finden Sie auf der Webseite der jeweiligen Zentren.

%MCEPASTEBIN%
© 2024 CIO Bonn