Bonner Forschende geben Einblick in die Choreographie von Immunzellen während des Kampfes gegen VirenBonner Forschende geben Einblick in die Choreographie von Immunzellen während des Kampfes gegen Viren: (v. li.) Prof. Niels Lemmermann; Prof. Natalio Garbi, Dr. Maria Belen Rodrigo und Prof. Christian Kurts Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn / Alessandro Winkler

  

 

Wie Immunzellen bei der Virusabwehr kommunizieren

Bonner Forschende entwickeln neue Techniken zur Analyse der Kommunikation von Immunzellen bei der Infektabwehr

 

Bonn, 25. April – Chemokine sind Signalproteine, mit denen Immunzellen ihren Kampf gegen Krankheitserreger und Tumore organisieren. Um dieses komplexe Netzwerk zu verstehen, wurden verschiedene Techniken entwickelt, die Chemokin-produzierende Zellen identifizieren. Jedoch konnte man bisher nicht ermitteln, welche Zellen auf die Chemokine reagieren. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn haben eine neue Klasse von genetisch veränderten Mäusen entwickelt, die eine gleichzeitige Identifizierung von Chemokinproduzenten und -sensoren ermöglicht. Am Beispiel des Chemokins Ccl3 fanden sie heraus, dass dessen Funktion bei der Immunabwehr von Viren anders ist als bisher angenommen. Ihre Ergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift „Journal of Experimental Medicine“ erschienen.

Unsere Immunantwort bei Infektionen wird unter anderem durch Chemokine gesteuert. Um zu verstehen, wie diese Signalproteine Immunzellen bei Virusinfektionen koordinieren, nahmen Bonner Forschende das Chemokin Ccl3 unter die Lupe. Mittels einer neuartigen Technologie, den sogenannten Ccl3-EASER-Mäusen, untersuchten sie beispielhaft dessen Rolle bei der Koordination der Immunantwort gegen das Cytomegalovirus (CMV), das bei immunabwehrgeschwächten Personen zu schwerwiegenden Erkrankungen aller Organe führen kann. „Bisher war man davon ausgegangen, dass bestimmte Makrophagen, die als Immunwächterzellen alle Organe besiedeln, Ccl3 produzieren, um antivirale Immunzellen anzulocken “, sagt Co-Seniorautor Prof. Dr. Christian Kurts, Direktor des Instituts für Molekulare Medizin und Experimentelle Immunologie (IMMEI) am UKB. Er ist auch Mitglied in dem Transdisziplinären Forschungsbereich 3 (TRA 3) „Life & Health“ sowie im Exzellenzcluster Immunosensation2 der Universität Bonn.
NK-Zellen sind zugleich Chemokinproduzent und -sensor

„Tatsächlich fanden wir aber heraus, dass in Wirklichkeit die natürlichen Killerzellen – kurz NK-Zellen – in dieser Situation die wichtigsten Ccl3-Produzenten sind“, sagt Co-Seniorautor Prof. Dr. Natalio Garbi, Forschungs-Gruppenleiter vom IMMEI am UKB. Er ist auch Mitglied im Exzellenzcluster Immunosensation2 der Universität Bonn. NK-Zellen gehören zu den weißen Blutkörperchen und können virusinfizierte Körperzellen direkt zerstören. Die Forscher fanden heraus, dass NK-Zellen sich in einem permanenten Alarmmodus, um schnell für die Ccl3-Produktion bereit zu sein. Sobald eine Virusinfektion auftritt, schüttet der Körper als Alarmsignal Typ I Interferon aus. Das veranlasst die NK-Zellen, rasch das Chemokin Ccl3 zu bilden. „NK-Zellen sind aber nicht nur die zelluläre Quelle, also die Produzenten von Ccl3, sondern auch die Hauptsensoren für das Chemokin während einer CMV-Infektion“, sagt Co-Seniorautor Prof. Dr. Niels A. Lemmermann, Forschungs-Gruppenleiter vom Institut für Virologie am UKB und Mitglied im Exzellenzcluster Immunosensation2 der Universität Bonn. Dies bedeutet, dass Ccl3 ein so genanntes auto/parakrines Signal ist, durch das NK-Zellen direkt miteinander kommunizieren und ihre antivirale Reaktion koordinieren.

„Die hier angewandte experimentelle Strategie ist völlig neu. Sie kann auch für andere Botenstoffe als Ccl3 verwendet werden, die bei verschiedensten Infektionen, Entzündungen oder Krebserkrankungen freigesetzt werden“, führt Dr. Maria Belen Rodrigo, Erstautorin und Wissenschaftlerin am IMMEI des UKB weiter aus. Mit dieser Arbeit ist den Bonner Forschenden gelungen, die komplexe Choreographie der Immunzellen bei der Virusabwehr besser zu verstehen.

Förderung:
Die Studie wurde mit Forschungsgeldern der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) [SFB TRR 237, SFB 1454, SFB 1292/2] und des Exzellenzclusters ImmunoSensation2 der Universität Bonn gefördert.

 

Publikation:
M. Belen Rodrigo et al.; Dual fluorescence reporter mice for Ccl3 transcription, translation and intercellular communication; Journal of Experimental Medicine; DOI: https://doi.org/10.1084/jem.20231814


Wissenschaftlicher Kontakt:
Prof. Dr. Christian Kurts
Institut für Molekulare Medizin und Experimentelle Immunologie (IMMEI)
Universitätsklinikum Bonn
TRA Life & Health“ Immunosensation2, Universität Bonn
Telefon: +49-(0) 228-287 11050
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Bildnachweis:
Universitätsklinikum Bonn / Alessandro Winkler

Pressekontakt:
Dr. Inka Väth
stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: (+49) 228 287-10596
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 


Das Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Bonn ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute am Universitätsklinikum zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller onkologischen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. 2018 wurde aus dem seit 2007 bestehenden CIO Köln Bonn mit den universitären Krebszentren aus Aachen, Köln und Düsseldorf das "Centrum für Integrierte Onkologie - CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf" gegründet. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen.

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 480.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Frauen und Männer in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.

 

Sprechstunden

Sprechstunde der Chirurgie zu Leberkrebs

Sprechstunde der Chirurgie zu Leberkrebs

Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie

Zeit
Freitag
08:30 - 16:00 Uhr

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Sprechstunde der Medizinischen Klinik I zu Leberkrebs

Sprechstunde der Medizinischen Klinik I zu Leberkrebs

Medizinische Klinik und Poliklinik I - Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie, Nephrologie, Endokrinologie, Diabetologie

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Sprechstunde der Medizinischen Klinik III zu Leberkrebs

Medizinische Klinik und Poliklinik III - Innere Medizin mit den Schwerpunkten Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie, Stammzelltransplantation und Rheumatologie

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Sprechstunde der Nuklearmedizin für Radioembolisation / selektive interne Radiotherapie (SIRT) bei Leberkrebs

Sprechstunde der Nuklearmedizin für Radioembolisation / selektive interne Radiotherapie (SIRT) bei Leberkrebs

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin

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Ansprechpartner*in
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Sprechstunde der Medizinischen Klinik I zu Gallengangskrebs

Sprechstunde der Medizinischen Klinik I zu Gallengangskrebs

Medizinische Klinik und Poliklinik I - Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie, Nephrologie, Endokrinologie, Diabetologie

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unter +49 (0) 228 287-17017, +49 (0) 151 440 48541  

Ansprechpartner*in
Prof. Strassburg, PD Dr. Gonzalez-Carmona

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Sprechstunde HIFU

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Sprechstunde der Medizinischen Klinik III zu Immunonkologie/ Immuntherapien

Sprechstunde der Medizinischen Klinik III zu Immunonkologie/ Immuntherapien

Medizinische Klinik und Poliklinik III - Innere Medizin mit den Schwerpunkten Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie, Stammzelltransplantation und Rheumatologie

Zeit
Dienstag und Donnerstag
08:00 - 12:00 Uhr

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unter +49 (0) 228 287-17000, +49 (0) 228 287-17050

Ansprechpartner*in
Univ.-Prof. Dr. Heine, Dr. Holderried

Sprechstunde der Humangenetik/ Klinisch-Genetische Ambulanz zu erblichen Tumorsyndromen

Sprechstunde der Humangenetik/ Klinisch-Genetische Ambulanz zu erblichen Tumorsyndromen

Institut für Humangenetik / MVZ Venusberg

Zeit
Montag - Freitag
08:00 - 13:00 Uhr

Kontakt und Anmeldung
unter +49 (0) 228 287-51000

Ansprechpartner*in
Team Prof. Aretz

CIO-Patientenlotsen

CIO-Patientenlotsen

Sofern die Patient*innen von ihrem behandelnden Arzt nicht direkt an eine Klinik zugewiesen werden, stehen die CIO-Patientenlotsen als Erstkontakt und Ansprechpartner*innen im CIO Bonn zur Verfügung.

Patientenlotsen CIO 2016 Centrum für Integrierte Onkologie Bonn (CIO)
Abteilung für Integrierte Onkologie
Centrum für Integrierte Onkologie (CIO)
Gebäude 20
Universitätsklinikum Bonn
Venusberg-Campus 1
D-53127 Bonn

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Montag - Freitag
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Fax: +49 (0) 228 287 – 9080052

E-Mail: CIO@ukbonn.de

Ansprechpartner*innen
Herr Univ.-Prof. Dr. Schmidt-Wolf
Direktor der Abteilung für Integrierte Onkologie

Herr Gluch, Dipl. Ges.-Ök.
Leiter Qualitätsmanagement und Kommunikation

Zertifiziert nach ISO 9001:2015

Zertifikat Leberkrebszentrum

Zertifikat Viszeralonkologisches Zentrum

Die Behandlungsqualität im Leberkrebszentrum ist über das Onkologische Zentrum im CIO Bonn DKG-zertifiziert.

ISO Zertifikat 9001:2015

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Das CIO Bonn ist Teil des Krebszentrums CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf.
Lesen Sie mehr darüber auf der gemeinsamen Webseite des Centrums für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf.

Kooperationspartner*innen des Leberkrebszentrums im CIO Bonn

 

 

 

Abkürzungen & Infos


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= Deutsche Krebsgesellschaft
ISO 9001 = Norm für Qualitätsmanagement

Alle Organkrebszentren im CIO Bonn haben Netzwerke mit Partner-Kliniken und niedergelassenen Onkologen aufgebaut.
Weitere Informationen zu den Zentren und ihren Kooperationspartnern finden Sie auf der Webseite der jeweiligen Zentren.

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